Restrap Bikepacking Taschen

Handarbeit "Made in England" im Schotter-Check

Taschen am Gravelbike? Na klar! Ob Snacktasche für den Feierabendride, Leichtgewicht fürs Ultra-Rennen oder Platzwunder für die Weltumrundung. Immer mehr Hersteller bieten ein immer umfangreicheres Sortiment. So wie die englische Marke Restrap. Unsere Gravel Collectivista Verena hat eine Auswahl der britischen Taschen ausprobiert.

Text und Fotos: Verena Hoppe | 07. März 2023

"Design, Build and Ride": Das sind die drei Prinzipien des englischen Bikepackingtaschen-Herstellers Restrap. Angefangen 2010 als Ein-Mann-Projekt mit einer einzigen Nähmaschine, hat sich die Marke in der Bikepacking-Szene 13 Jahre später einen Namen gemacht. Funktionalität soll bei der Entwicklung der Produkte an erster Stelle stehen. Besondes beeindruckt mich die große Vielfalt an Taschen, die Restrap anbietet. Unterteilt in die Kategorien "Bikepacking", "Racing" und "Touring" können so sehr individuell Setups zusammengestellt werden.

Hergestellt werden alle Taschen in Großbritannien. Dazu bietet Restrap lebenslange Garantie für jedes Produkt an. Jede Tasche kommt mit einem kleinen Kärtchen, in dem die Person, die die Tasche genäht hat, unterschrieben hat. Zudem legt Restrap viel Wert auf die nachhaltige Herstellung ihrer Taschen. So sollen alle verwendeten Materialien möglich kurze Transportwege haben. Alle Produkte sind garantiert vegan-freundlich.

Mir gefällt, dass alle Taschen in einem einheitlichen Schwarz geliefert werden. Das passt zu jedem Fahrrad. Auch Flecken sind so kaum sichtbar. Alle Kordeln an den Reißverschlüssen sind leuchtend Neonorange. So machen die Taschen auch im Dunkeln auf sich aufmerksam.

Daten und Zahlen

Die folgenden Taschen von Restrap hat Verena ausprobiert:

Modell

Race Aero Bar Bag

Top Tube Bag

Full Frame Bag S

Pannier Bag Small

Preis120 Euro42 Euro132 Euro170 Euro
Volumen7 l0,8 l6 l12,9 l
Gewicht278 g94 g275 g318 g
Länge33 cm25 cm41 cm33-55 cm
Höhe16 cm5-13 cm27 cm23 cm
Breite 17 cm3 cm6 cm18 cm



Das praktische Holstersystem sitzt stabil...

...und sorgt für schnelle (De-)Montage.

Race Aero Bar Bag

Egal ob du nun schnell und aerodynamisch unterwegs sein möchtest oder auch nicht – diese Tasche kommt mit einem ganz anderen Aufbau als viele andere Lenkertaschen. Das lasergeschnittene Holster wird lediglich mit vier Bändern an den Aufliegern angebracht. Diese Straps sind sehr dünn, machen aber einen stabilen Eindruck. Meine Befürchtung, dass sie bergab beim Bremsen rutschen könnten, erfüllt sich nicht. Die Straps lassen sich in zwei verschiedenen Breiten am Holster anbringen, ich muss meine Auflieger aber trotzdem ein bisschen enger montieren. Generell fahre ich meine Auflieger eher recht breit, da ich sie vor allem für die Abwechslung auf langen Fahrten nutze und nicht, um Zeitfahrrekorde zu brechen.

Im sehr formstabilen, aber doch leichten Holster wird der Drybag befestigt. Besonders der Magnetverschlusss von Fidlock gefällt mir. Er ist stabil, auch mit dicken Handschuhen einfach zu bedienen und sehr praktisch.

Mir gefällt, dass die Tasche durch ihren Aufbau auch für schmale Lenker geeignet ist. Auch reibt sie nicht am Rahmen und an den Zügen, was bei klassischen Lenkerrollen oft der Fall ist. Die Gummibänder auf der Oberseite ermöglichen es zudem, zum Beispiel eine Jacke schnell zu verstauen, ohne anhalten zu müssen. Durch das Holstersystem ist der Tascheninhalt auch unterwegs schnell greifbar. Bei den Lenkerrollen hat es mich immer gestört, die Tasche jeden Abend und Morgen komplett neu montieren zu müssen. Außerdem war der Inhalt bei einem Rennlenker nur sehr umständlich zu erreichen.

Einzig mit der Unterbringung des Lichts wird es nun schwierig. Meine klassische Frontlampe, die einfach am Lenkerrohr montiert wird, findet keinen Platz mehr. Hier ist nun Kreativität gefragt. Eine Lampenhalterung unter dem Lenker ist vermutlich die beste Alternative. Da die Tasche natürlich nur an Aufliegern angebracht werden kann, ist sie weniger flexibel verwendbar als eine Lenkerrolle. Für mich als überzeugten Auflieger-Fan überwiegen allerdings die Vorteile.

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Die Race Aero Bar Bag ist deutlich schmaler als klassische Lenkerrollen. Foto: Andreas Signer

Die Befestigung der Lenkertasche ist simpel, aber funktional.

Die magnetische Schnalle von Fidlock lässt sich auch mit dicken Handschuhen einfach bedienen.

Top Tube Bag

Da mein Gravelbike keine Anschraubpunkte im Oberrohr hat, habe ich mich für die Variante mit Klettverschluss entschieden. Es gibt aber auch eine Version zum Anschrauben. Der Klettverschluss sieht sehr hochwertig aus und macht einen sehr stabilen Eindruck. Auch die Befestigung am Steuerrohr mit dem Gummizug gefällt mir, da sie nicht am Lack reibt.

Die Oberrohrtasche habe ich nicht nur für Bikepacking-Abenteuer, sondern auch für meine Alltagstouren liebgewonnen. Sie ist ein kleines Platzwunder: Smartphone, Geldbeutel, Luftpumpe und ein bis zwei Riegel passen locker rein. Ich habe sie permanent an meinem Gravelbike, weil das Smartphone so vor Nässe und Staub geschützt wird. Außerdem müssen die Trikottaschen dann nicht so vollgestopft werden.

Auch bei stärkeren Regenschauern hielt die Tasche bisher immer dicht. Der wasserabweisende Reißverschluss ist recht leichtgängig, trotzdem kann ich die Tasche nur schwer einhändig schließen. Wenn ich bei holprigen Gravelpassagen oder bergab beide Hände am Lenker haben muss, kann ich den Reißverschluss nicht schließen. Da haben die Modelle mit Magnetverschluss vermutlich einen kleinen Vorteil.

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Alles Wichtige ist in der Top Tube Bag direkt greifbar.

Ein brauner Aufnäher sorgt für Wiedererkennungswert.

Orangenes Innenfutter erleichtert die Orientierung in der Tasche.

Full Frame Bag

Wer einen kleineren Rahmen hat, kennt das Problem bestimmt: große Trinkflaschen und eine Rahmentasche passen oft nicht ins Rahmendreieck. Auch in meinen Rahmen in Größe M/54 bekomme ich Half Frame Bag und Trinkflaschen nicht zusammen untergebracht, deswegen habe ich mich für die Full Frame Bag in Größe S entschieden. Die Trinkflaschen wandern dafür an die Gabel und so lässt sich der Platz im Rahmendreieck optimal nutzen. Vor allem kleine Dinge, die schnell zugänglich sein müssen, wie Werkzeug und die Regenjacke, lassen sich gut unterbringen. Je nach Länge passen die Zeltstangen auch rein.

Fixiert wird die Tasche mit gummierten, sehr stabilen Klettverschlüssen. Einmal angebracht, saß auch nach mehreren Tagen alles noch perfekt. Restrap garantiert wegen der Nähte zwar keine vollständige Wasserdichtigkeit, bei mir bleibt der Tascheninhalt aber auch in Regenschauern trocken.

Besonders gefällt mir, dass sich die Tasche durch einen Klettverschluss innen aufteilen lässt. So entsteht ein zweiter Boden und es ist einfacher, Kleinteile in den einzelnen Fächern zu sortieren. Wer lieber mit Trinkblase fährt oder viel Wasser braucht, kann diese auch gut im oberen Fach verstauen. Das orangene Innenfutter hilft bei Dämmerung, den Tascheninhalt besser zu erkennen.

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Auf der rechten Seite ist das Hauptfach erreichbar...

...und links gibt es noch ein Fach für Riegel, Papiere oder Smartphone.

Pannier Bags

Da ich das umständliche Packen und Wackeln der klassischen Bikepacking-„Arschraketen“ nicht mag, fahre ich lange Touren lieber mit Gepäckträger und den passenden Taschen. Ich habe mich für die kleinere Version der beiden Größenvarianten der Restrap Pannier Bags entschieden. Damit bekomme ich auf meinen eher zivilisationsnahen Touren im Sommer alles gut unter.

Um den Mechanismus des Einhängsystems am Gepäckträger zu verstehen, musste ich erst in die Anleitung schauen. Die Ortlieb Gravel Packs waren diesbezüglich etwas intuitiver zu bedienen. Ist das Prinzip einmal durchschaut, funktioniert es aber auch sehr gut und stabil. Mir gefällt, dass ich meine sieben Sachen sehr übersichtlich verstauen kann und die Taschen schnell abnehmen kann. Das ist besonders praktisch bei Zugfahrten, wenn ich das Gravelbike unter Zeitdruck in Haken an der Decke hängen muss. Dann ist das System direkt leichter, nimmt weniger Platz weg und ich kann meine Taschen mit zum Sitzplatz nehmen.

Im Vergleich zu den Ortlieb Gravel Packs fehlt mir leider eine Möglichkeit, etwas auf den Taschen festzuschnallen, ohne sie in die Taschen quetschen zu müssen. Ein einzelnes verstellbares Band würde hier schon helfen, um schnell die Brötchentüte bis zur Mittagspause zu verstauen.

Insgesamt bin ich mit den Taschen trotzdem zufrieden. Die Stoffoptik setzt sich von der üblichen "LKW-Plane" bei vergleichbaren Taschen ab und gefällt mir deutlich besser. Trotzdem ist der Inhalt wasserdicht verpackt. Auch das schlichte schwarze Design mit dem braunen Markenpatch passt meiner Meinung nach zu jeder Rahmenfarbe.

Dezente Reflektoren sorgen für Sicherheit.

Die Taschen sind sehr formstabil...

...und können flexibel an verschiedenen Gepäckträgern angebracht werden.

Das Fazit

Was uns an den Restrap Taschen gut gefallen hat und was eher nicht? Hier verraten wir es euch.

Das fanden wir toll:

+ sehr robust

+ stabiler Sitz

+ einfache Anbringung

+ zeitloses, schönes Design - schwarz passt zu allem

+ orangenes Innenfutter hilft, Sachen in den Taschen zu finden

+ lebenslange Garantie

+ Nachhaltigkeitsaspekt

+ sehr große Auswahl an Taschen für unterschiedlichste Einsatzzwecke

Das fanden wir nicht so toll:

- Top Tube Bag lässt sich nur schwer einhändig schließen

- fehlende Bänder, um schnell etwas auf den Panniers zu befestigen

"Die Bikepacking-Taschen von Restrap sind meiner Meinung nach eine gute Investition für jahrelange Reisebegleiter am Gravelbike. Sie sind funktional, das Design wirkt sehr durchdacht und äußerst robust. Besonders die große Auswahl an Modellen für verschiedenste Einsatzzwecke begeistert mich."

Jetzt kaufen

Über diesen Link kannst du Taschen von Restrap im Online-Shop von Rose Bikes kaufen. Wir erhalten dabei eine Provision, um unsere Arbeit zu finanzieren. Also räumt am besten den ganzen Laden aus! ;-)

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Für diesen Artikel hat Restrap uns die Testprodukte zur Verfügung gestellt. Auf die Inhalte dieses Artikels und die Abläufe zu dessen Erstellung hatte Restrap keinerlei Einfluss.

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