Kurz gescheckt: Ileve N°1

Wir haben die noble Radbrille des Start-Ups aus der Schweiz getestet.

Text: Runa Kinitz | Fotos: Tobias Freitag | 02.12.2022

Kaum ein Produkt komplettiert einen Look auf dem Rad so sehr wie die Radbrille. Für eine sonnige Kaffeefahrt muss sie meist vor allem eins: gut aussehen. Je mehr man mit dem Rad unterwegs ist, desto schneller tritt die Optik in den Hintergrund. Dann werden Kriterien wie die Passform, Wind- und Sonnenschutz sowie Langlebigkeit wichtiger. Vor diesem Hintergrund haben wir die neue Radbrille N°1 von Ileve ausprobiert.

Ileve [i ∙ le ∙ wee] ist ein Start-up aus Bern, dessen Radbrillen auf dem großen und meist sehr bunten Markt zunächst vor allem durch ihren Minimalismus bestechen. Die drei aktuell verfügbaren Modelle kommen allesamt in einer matten schwarzen Optik mit angenehm aufgerauter Haptik des Rahmens daher. Verfügbar sind sie in den Größen small und standard.

Wir haben die Ileve N°1 small über mehrere Wochen auf kürzeren und mehrtägigen Touren auf der Straße und im Gelände getestet. Und jetzt verraten wir euch unseren Eindruck.

Daten

Die ILeve N°1 im Überblick

MarkeILeve
ModellN°1
Material3D-gedrucktes Polyamid
LieferumfangBrille, Brillenetui und Brillenbeutel
Gewicht26 g (Herstellerangabe)
Preis269 Euro

Nur 26 Gramm wiegt die Brille aus dem 3D-Drucker.

Optik

Als schlicht, klassisch und sympathisch unaufgeregt lässt sich die Ileve N°1 beschreiben. Schaut man sich die Details an, findet man den Firmenschriftzug auf der Innenseite des Bügels sowie die individuelle ID einer jeden Brille. Alles Teil des 3D-gedruckten Rahmens, alles ohne großen Schnickschnack. Die kleinen orangen Stifte im linken Scharnier sorgen beim geübten Auge für Widererkennungswert. Durch das matte Design des Rahmens und der Gläser, qualifiziert sich die Brille in unseren Augen nicht nur für die Ausfahrt mit dem Rad, sondern auch für den anschließenden Stadtbummel im Urlaub und die Bergtour am nächsten Tag.

Passform

Die Möglichkeit zur Größenauswahl ist für uns ein klarer Pluspunkt. Das Modell in small passt sehr gut auf einen kleineren und eher schmalen Kopf. Dabei vereinnahmt die Brille nicht das ganze Gesicht. Der Rahmen aus 3D-gedrucktem Polyamid kommt ohne Gummibeschichtungen aus und trägt sich auch nach Stunden noch sehr angenehm. In schnellen Abfahrten bot das Rahmendesign zuverlässigen Schutz vor Wind. In schweißtreibenden Anstiegen beschlug das Glas nach minimaler Adjustierung der Position auf der Nase nicht. Will man die Brille in die Löcher des Helmes stecken, lockert sie sich dort vor allem in holprigem Gelände recht schnell. Wer das gerne tut, der findet hier vielleicht einen kleinen Minuspunkt bei der N°1.

Gläser

Das Vibrant-Violet-Glas erzeugt ein angenehmes Farberlebnis, das im Test sowohl bei hellem Sonnenschein als auch in leichter Dämmerung überzeugte. Es bietet sehr guten Blend- und Sonnenschutz. Für das Modell N°2 sind auch Korrekturgläser erhältlich, sodass Brillenträger Ileve definitiv auf dem Zettel haben sollten. Ab Januar 2023 soll es laut Hersteller zudem Ersatzgläser mit photochromatischer Funktion geben. Sprich: Sie reagieren auf die Sonneneinstrahlung und dunkeln bei hellerem Licht ab, werden bei Dunkelheit hingegen heller.

Langlebigkeit

In diesem Punkt überzeugt Ileve auf ganzer Linie. Während andere Brillen eine große, steife Hülle und sanfte Pflege der kratzanfälligen Gläser benötigen, wurde die N°1 während unserer Testphase mehr und mehr zur robusten Sportbrille für jedes Abenteuer. Einfach verpackt im mitgelieferten hochwertigem Stoffbeutel, war sie auch auf Wanderungen im Hochgebirge, bei staubigen Touren mit dem Gravelbike und beim Bikepacking mit dem Rennrad ein zuverlässiger Begleiter. Dabei scheint sie immun gegen Kratzspuren und die Scharniere behalten ihre gewohnt angenehm feste Stabilität.

Herstellung und Nachhaltigkeit

Auch hier trumpft Ileve in unseren Augen groß auf. Brillenrahmen, Etui und Beutel stammen zu 100% aus der Schweiz. Der Rahmen besteht nur aus drei Teilen und vier Stiften im Scharnier, welche alle einzeln ausgetauscht werden können. Die Gläser werden in Norditalien gefertigt. Diese lassen sich ebenfalls ersetzen. Künftig sollen auch weitere Glasfarben verfügbar sein.

Preis

Mit 269 Euro beziehungsweise 287 CHF ruft Ileve für die N°1 einen stolzen Preis auf. Nicht alle können und wollen so tief für eine Radbrille in den Geldbeutel greifen. Entscheidet man sich dazu, bekommt man für sein Geld jedoch ein sehr rundes und stimmiges Gesamtkonzept.

Das Fazit

Was uns an des Radbrille aus der Schweiz gut gefallen hat und was eher nicht? Hier verraten wir es euch.

Das hat uns gefallen ...

+ sehr robust

+ guter Blend- und Sonnenschutz

+ zwei Größen zur Auswahl

+ angenehmes Tragegefühl

        ... und das nicht so sehr

        - stolzer Preis

          Runas Fazit: "So zurückhaltend die Ileve N°1 zunächst daher kommt, so sehr wird sie zum alltäglichen Begleiter. Besonders überzeugend ist für uns das Zusammenspiel aus klassischer Optik und robustem Design. Die N°1 tritt nicht pompös auf, sondern erfüllt schlicht und ergreifend zuverlässig ihren Zweck - und das scheinbar ewig. Mehr als 50 Stunden intensive Testphase konnten der Brille keinerlei Gebrauchsspuren zufügen."

          Mehr Informationen

          Alle Details zur ILeve N°1 gibt’s auf der Website des Herstellers. Dort kannst du die Fahrradbrille auch bestellen.

          Über Runa: Runa ist Teil des Gravel Club Jena. Kleine und große Abenteuer an der frischen Luft zählten schon in ihren Kindertagen zum familiären Pflichtprogramm und sind mittlerweile große Leidenschaft geworden. Nach vielen Jahren im Handball und später im Trailrunning ist sie seit 2019 mit dem Rennrad und seit 2021 mit dem Gravelbike unterwegs. Über ihre Begeisterung für den Radsport und besonders das Ultracycling sagt Runa: "Mir gibt der Radsport das Gefühl, dass die eigenen Grenzen weit außerhalb der eigenen Vorstellungskraft liegen und hin und wieder suche ich gern danach - bisher glücklicherweise ohne Erfolg."

          Neben eigenen Zielen und Ambitionen liegt es ihr besonders am Herzen, eine Vorbild für Neueinsteiger:innen in den Radsport zu sein. Sie führt deshalb nicht nur Ausfahrten für den Gravel Club, sondern auch bei Mixed- und Frauenausfahrten auf dem Rennrad. "Mich freut es immer wieder so sehr, wenn vor allem Frauen aus meinem Umfeld auf mich zukommen, weil sie selbst mit dem Radfahren anfangen wollen. Umso stolzer bin ich, dass unsere Community in Jena von Jahr zu Jahr wächst", sagt sie

          Runa (links!) im Eurobike-Einsatz in der Gravel Club Lounge.

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