Herr Voß fährt in Marokko - Teil 5
Gravelbike-Pro goes Bikepacking: Gravel Collective begleitet Paul Voß auf dem Weg zum Atlas Mountain Race. In Teil 4 verrät Paul, auf welchem Bike er die Berge Marokkos rocken will.
Text: Felix Krakow | Foto: Autsaid | 11.01.2023
Guter Vorsatz: Paul Voß hat sich zum Start in die neue Saison eine ganz besondere Herausforderung herausgepickt: Er will das hammerharte Atlas Mountain Race in Marokko in Angriff nehmen. Wir begleiten ihn auf dem Weg dorthin und bitten ihn in den Wochen vor dem Start regelmäßig zum Kurzinterview. Im zweiten Teil spricht Paul über sein Training für das Rennen.
Teil 2: Das Training
"Paul, wie bereitest du dich auf die besonderen Herausforderungen des Atlas Mountain Race vor? Immerhin erwarten dich in Marokko rund 1.300 Kilometer mit über 20.000 Höhenmetern."
"Ich habe da jetzt keine besondere Vorbereitung. Das Atlas Mountain Race stellt für mich ja eher eine Station auf dem Weg zu meinen Saisonhöhepunkten dar. Entsprechend werde ich kein spezielles Training durchführen. Ich verbringe allerdings den Januar auf Lanzarote und werde dort viele Stunden im Sattel sitzen. Das ist sicherlich auch hilfreich für das Rennen. Im Grunde ist das Atlas Mountain Race für mich ein bisschen wie ein komprimiertes, hartes Grundlagentrainingslager."
"Das Rennen ist für dich also mehr Vorbereitung auf die Rennsaison als ein großes Abenteuer mit dem Bike?"
"Für mich ist es ein bisschen von beidem. Aber Abenteuer sind mein Ding. Ich mag auch die Atmosphäre dieser Rennen. Das ist alles noch so pur."
„Ich mag die Atmosphäre dieser Rennen. Das ist alles noch so pur."
Paul Voß
Gravelbike-Profi
"Du trainierst aber nicht anders als in der Vorbereitung auf ein Eintagesrennen wie das Unbound Gravel?"
"Das Training ähnelt sich jedenfalls sehr. Das Unbound ist über 300 Kilometer lang. Entsprechend wichtig ist ein guter Fettstoffwechsel. Und den brauche ich natürlich auch für Langstrecken-Events. Das Training ist also vergleichbar. Anders ist es hingegen beim Training für ein Rennen wie die Gravelbike WM. Im Gegensatz zu Unbound oder Atlas Mountain Race gibt es beim WM-Rennen wesentlich intensivere Phasen, als bei Rennen über neun, zehn oder mehr Stunden – oder gar mehrere Tage."
"Wie sieht es mit Trainingsplänen, Bikefitting und ähnlichen Maßnahmen aus? Braucht man so etwas als Gravelbiker:in?"
"Brauchen ist vielleicht nicht das richtige Wort. Aber für mich ist es wichtig. Bei meinen Rennen kommt es auf Details an, da unterscheiden wir uns nicht zum Straßenradsport. High Performance sollte immer gut gemanagt sein. Sportler:innen, die einfach nur aus Spaß fahren und bei denen die Leistung eine untergeordnete Rolle spielt, brauchen nicht zwingend einen Trainingsplan. Ein Bikefitting würde ich allerdings jedem empfehlen. Die meisten Menschen sitzen falsch auf dem Rad oder werden beim Kauf ihres Fahrrads nicht ausreichend gut beraten. Daher lohnt sich die Investition in ein Bikefitting schon."
In Teil 3 von "Herr Voß fährt in Marokko" verrät Paul am 18. Januar 2023, was ihn mit Marokko verbindet und was er von dem Land und seinen Menschen erwartet.
Über Paul Voß
Bevor Paul Voß seine "zweite Karriere" als Deutschlands erster Gravelbike-Profi startete, war er bereits viele Jahre lang im Straßenradsport aktiv. Unter anderem fuhr er für das Team Milram und das Team NetApp-Endura, das heute unter dem Namen Bora-hansgrohe aktiv ist. Zu seinen größten Erfolgen zählt ein Etappensieg bei der Katalonienrundfahrt. Paul war zudem bei allen drei großen Landesrundfahrten dabei und beendete die Tour de France im Jahr 2014 auf dem 50. Rang im Gesamtklassement. Seit der vergangenen Saison sitzt er als Gravelbike-Profi im Sattel. In diesem Jahr konnte er beim Red Bull Rio Grande Gravel in Texas seinen ersten Sieg feiern. Wenn Paul nicht auf seinem Gravelbike sitzt, ist er häufig am Mikrofon zu finden, um neue Folgen des Besenwagen-Podcasts aufzuzeichnen.
Das Atlas Mountain Race
Das Atlas Mountain Race ist ein hartes Ultra-Bikepacking-Rennen durch die Berge Marokkos. Die rund 1.300 Kilometer lange Route ist vorgegeben, die Fahrer:innen sind auf sich gestellt und dürfen während des Rennens keine Hilfe in Anspruch nehmen. Gefahren wird einzeln oder im Zweier-Team. Die dritte Ausgabe des Rennens startet am 3. Februar in Marrakesch. Die schnellsten Teilnehmer:innen werden nach etwa vier Tagen im Ziel erwartet.
Über Paul Voß
Bevor Paul Voß seine "zweite Karriere" als Deutschlands erster Gravelbike-Profi startete, war er bereits viele Jahre lang im Straßenradsport aktiv. Unter anderem fuhr er für das Team Milram und das Team NetApp-Endura, das heute unter dem Namen Bora-hansgrohe aktiv ist. Zu seinen größten Erfolgen zählt ein Etappensieg bei der Katalonienrundfahrt. Paul war zudem bei allen drei großen Landesrundfahrten dabei und beendete die Tour de France im Jahr 2014 auf dem 50. Rang im Gesamtklassement. Seit der vergangenen Saison sitzt er als Gravelbike-Profi im Sattel. In diesem Jahr konnte er beim Red Bull Rio Grande Gravel in Texas seinen ersten Sieg feiern. Wenn Paul nicht auf seinem Gravelbike sitzt, ist er häufig am Mikrofon zu finden, um neue Folgen des Besenwagen-Podcasts aufzuzeichnen.
Alle Folgen von "Herr Voß fährt nach Marokko":
Herr Voß fährt in Marokko - Teil 4
Gravelbike-Pro goes Bikepacking: Gravel Collective begleitet Paul Voß auf dem Weg zum Atlas Mountain Race. In Teil 4 verrät Paul, mit welchem Setup er ins Rennen geht.
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