"Einmal Nord > Süd auf 4.400 Kilometern bitte!" Die Tour Divide gilt als die Mutter aller Bikepacking-Rennen. Immer entlang der Rocky Mountains führt die Strecke von Banff in Kanada bis nach Antelope Wells, direkt an der Grenze zu Mexiko. In diesem Jahr ging es für die Teilnehmer:innen durch tiefen Schnee, ein Gewitter nach dem anderen und gemeinen, klebrigen Matsch. Aber auch durch grandiose Landschaften. Wir haben das Rennen begleitet - per Dotwatching und Social Media.

Letztes Update: 07.07.2022

So sehen Sieger:innen aus!

Als schnellster Mann erreichte Sofiane Sehili das Ziel der Tour Divide. 14 Tage, 16 Stunden und 36 Minuten war der Franzose unterwegs. Foto: @bikesordeath

Ana Jager aus Alaska war die schnellste Frau im Ziel. Sie benötigte für die rund 4.300 Kilometer lange Strecke 19 Tage und 54 Minuten. Foto: Anas Mum

Tag 27

6. Juli 2022

Die Übersicht

NamePoskm
Zeit
Sofiane Sehili
14291

14d 16h 36m

Manu Cattrysse24291

15d 08h 11m

Adrien Liechti34291

15d 13h 15m

Ana Jager14291
19d 00h 54m
Katie Strempke
2
4291
19d 16h 11m
Markus Weinberg

23

4291

20d 11h 14m
Mathias Müller

48

4291

26d 03h 31m

Von Kanada bis Mexiko: Die Strecke der Tour Divide im Überblick.

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Am Ziel der Träume

So. Dies wird unser letztes Update von der Tour Divide 2022. Denn Mathias Müller hat es geschafft. Genau 26 Tagen, 3 Stunden und 31 Minuten nach seinem Start im kanadischen Banff hat die Grenzstation Antelope Wells in New Mexico erreicht. Rund 4.300 Kilometer hat er bewältigt und dabei ein gigantisches Abenteuer erlebt. Mit vielen Höhen und Tiefen. Vor allem allerdings Tiefen, denn die Tour Divide 2022 war wirklich gemein zu den Sportler:innen.

Schon während der ersten Tage ging es immer wieder durch tiefen Schnee. Zahlreiche Teilnehmer:innen mussten hier gar von Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden. "Wir haben alleine in Kanada drei Tage verloren", sagt Mathias im Ziel. Besonders beeindruckt zeigt er sich auch von dem Grizzly, an dem er nur wenige Meter vorbeigefahren ist.

Aber ans Aufgeben hat er nicht gedacht. "Wenn ich das mache, dann ziehe ich es auch durch", sagt er, gesteht aber auch: "Wenn ich vorher gewusst hätte, dass es so hart wird, wäre ich wahrscheinlich gar nicht erst gestartet."

Weitere Eindrücke von Mathias findet ihr oben im Live-Interview. Denn kaum am Ziel, haben wir ihn gleich mal zum Gespräch gebeten.

An dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch an Mathias und alle weiteren Finisher:innen dieses Abenteuers. Es hat Spaß gemacht, eure "Dots" über die riesige Landkarte der USA zu verfolgen.

Der Dot ist weg - und das ist ein gutes Zeichen. Denn Mathias Müller hat das Ziel der Tour Divide erreicht.

Tag 26

5. Juli 2022

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Nur noch 84 Kilometer

Wahnsinn! Mathias Müller befindet sich auf der Zielgeraden der Tour Divide. Und das ist gar nicht mal übertrieben, denn die letzten 80 Kilometer des Rennens verlaufen tatsächlich ziemlich gerade immer Richtung Süden. Und so wie es aktuell aussieht, scheint er jetzt durchzuziehen. Trotz aller Pleiten, Pech und Pannen, die ihn auch gestern wieder begleitet haben. Und damit meinen wir vor allem die unzähligen Reifenschäden seines Mitstreiters Chris, mit dem er seit einigen Tagen Seite an Seite fährt. Ganz nach dem Motto: „Geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Dabei natürlich ganz wichtig: Immer auf den Kodex der unsupported Bikepacking Races achten, der das Annehmen von Hilfe anderer untersagt. Darauf weist Bikepacking-Veteran Gunnar Fehlau direkt mal in entsprechenden Facebook-Kommentar hin. Aber ob das für Mathias nach 26 Tagen im Sattel noch so eine wesentliche Rolle spielt … man weiß es nicht.

Was man weiß: Vor sieben Stunden hat Mathias bei der Pause in Silver City das Ziel ausgegeben, noch drei bis vier Stunden zu fahren, um dann morgen die letzten 130 Kilometer ins Ziel rollen zu können. Aber wie gesagt: Im Moment sieht es so aus, als würde er gar keine Pause mehr machen. Wenn dem so ist, dürfte er am frühen Nachmittag deutscher Zeit das Ziel erreichen.

Wir sind gespannt ... und bekommen jetzt gerade noch ein LIVE-UPDATE rein, denn Mathias schreibt uns gerade: "Nur noch 75. schlafe mal eben etwas." :-)

Endspurt: Nur noch 84 trennen Mathias Müller von der Grenzstation Antelope Wells.

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Tag 25

4. Juli 2022

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Nur noch 311 Kilometer

Manchmal muss der ganze Frust halt auch raus. Dann darfst du nach 25 Tagen auf dem Gravelbike auch mal fluchen, wenn du wieder seit einer Stunde durch den „Erdnussbutter-Matsch“ schiebst. „Der ganze Mist. Es ist zum Verrückt werden, zum Heulen, zum Schreien. Große Scheiße.“ Mathias Müller ist der letztplatzierte Teilnehmer der Tour Divide 2022 im Rennmodus. Und er ist verzweifelt, ob der aufgeweichten, unfahrbaren Schotterstraßen. Das Ziel an der Grenze zu Mexiko wirkt zum Greifen nah. Von den ursprünglich fast 4.300 Kilometern fehlen nur noch magere 311. Aber Mathias kommt seit Tagen nicht richtig voran. Auch gestern waren es wieder „nur“ 136 Kilometer. Und das bei 13 Stunden Fahrzeit. Naja, also Schiebezeit. Und natürlich fehlte auch die ordentliche Portion Regen wieder nicht. Sonst wären die Schotterstraßen ja nicht so schön matschig.

Aber zum Glück gab es wenigstens am Abend wieder jede Menge Trail Magic für die Seele. Dadurch landete Mathias in einem traumhaften Gästehaus auf einer kleinen Farm. Und als er dann mit einem kalten Bier in der Hand die Kolibris beobachtete, war doch alles nur noch halb so schlimm.

Trotzdem: Das Ziel ist zum Greifen nah. Und nur um das nochmal zu betonen: Mathias hat inzwischen rund 4.000 Kilometer abgespult. In weniger als einem Monat. Das entspricht ungefähr der Jahreskilometerleistung des Autors dieser Zeilen. Hut ab!

Mittlerweile haben es übrigens 45 Teilnehmer:innen geschafft, Mathias liegt weiter auf Position 49. Und damit ist er tatsächlich auch der letzte noch im „Rennmodus“ mit blauem Dot verbleibende Fahrer.

Nur noch 311 Kilometer trennen Mathias Müller von der Grenzstation Antelope Wells.

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Tag 24

3. Juli 2022

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450 Kilometer fehlen noch

Oh, ist das gemein, oh, ist das hart. Seit gut dreieinhalb Wochen quält sich Mathias Müller jetzt schon durch die Rocky Mountains von Kanada Richtung Mexiko. Und obwohl er es fast geschafft hat und nur noch ein gutes Zehntel der Strecke vor ihm liegt, obwohl er gefühlt nur noch die paar Kilometer ins Ziel rollen muss, ist es Tag für Tag richtig schwierig. Nicht nur, was die Strecke und das praktisch vom Start weg fiese Wetter betrifft, sondern vor allem auch psychisch.

Auf seinen täglichen Update-Videos sieht Mathias von Mal zu Mal fertiger aus. Er spricht von harten Tagen mit Übernachtungen im Zelt und wenig Möglichkeiten zur Verpflegung. Um 5 Uhr morgens geht es aufs Rad, obwohl der Kopf noch im Tiefschlaf ist. Mittlerweile ist Pie Town erreicht. Der Ort mit dem leckeren Namen markierte für die schnellsten Teilnehmer ihre letzte Pause vor dem „Endspurt“ ins Ziel. Noch einmal Kalorien reinschaufeln, noch einmal die Vorräte aufstocken, vielleicht noch einmal ein paar Stunden schlafen. Und dann los auf die letzten 500 Kilometer nach Antelope Wells. Mathias allerdings kam schon völlig platt in Pie Town an – und wollte von dort aus vor allem nochmal 100 Kilometer fahren, um am nächsten Tag den nächsten Ort zu erreichen. Aber erstens hielt ihn wieder mal ein Gewitter stundenlang in Pie Town fest. Und als es dann endlich weiterging, schlug der gefürchtete Erdnussbutter-Matsch zu. Ans Weiterfahren war nicht zu denken, selbst Schieben kaum möglich. Denn der dicke, klebrige Matsch setzt die Reifen nach wenigen Metern so zu, dass sie nicht mehr durch die Gabel und Hinterbau passen. Trotzdem hat sich Mathias irgendwie durchgekämpft. Wieder mal. Übernachtet wurde dann übrigens in einer kleinen, einsam stehenden Kirche. Ob das vielleicht hilft?

Übrigens: Mittlerweile haben 37 Teilnehmer:innen das Ziel der Tour Divide erreicht, Mathias liegt aktuell auf Platz 49. Die Platzierung spielt natürlich überhaupt keine Rolle. Aber auch sie zeigt, dass es nicht mehr weit sein kann, bis ins Ziel. Nur noch 450 Kilometer! Wir drücken weiter die Daumen.

Nur noch 450 Kilometer trennen Mathias Müller von der Grenzstation Antelope Wells.

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Tag 22

1. Juli 2022

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Last Man standing

Da war es also nur noch ein Fahrer, den wir mit unserer Dotwatching-Story durch die Tour Divide begleiten. Die letzten vier bis fünf Tage, die er noch bis ins Ziel brauchen dürfte, gibt es hier die Exklusivbetreuung für Mathias Müller. Der hat gestern mit seinen beiden Mitstreitern Chris und Alex Cuba erreicht. Und nein, die drei haben keinen Abstecher in die Karibik unternommen. Cuba ist eines dieser typischen, kleinen Örtchen an den Hihgways der USA. Der Ort zählt etwa 600 Einwohner. Eigentlich wollten Mathias und Co. hier nur kurz Pause machen und dann weiter. Aber irgendwie war der Tag dann doch schon wieder vorbei. Dabei ist der zweite Deutsche im Rennen mal wieder in ein Gewitter geraten. Und er hat Bekanntschaft mit einem Rudel Hunde gemacht, das ihn ein bisschen „motiviert“ hat. Noch schlimmer ist aber die Müdigkeit in den Knochen, nach jetzt drei Wochen auf dem Rad. „Jeden Morgen aufstehen. Die stehen immer alle so früh auch. Und ich möchte schlafen, schlafen, schlafen“, sagt Mathias.

Aber erstmal werden noch schön die letzten 820 Kilometer bis ins Ziel absolviert. Dann heißte es: schlafen, schlafen, schlafen.

So langsam kommt das Ziel in "Sichtweite": Noch gut 800 Kilometer trennen Mathias Müller von der Grenzstation Antelope Wells.

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Tag 21

30. Juni 2022

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Der erste Deutsche ist im Ziel

Er hat es geschafft! Kurz nach 2 Uhr deutscher Zeit hat Markus Weinberg das Ziel der Tour Divide erreicht. „Es ist vollbracht“, schreibt Markus in seinem Finisher-Post und spricht von einer der härtesten Ausgaben in der Geschichte des Rennens. „An 19 von 20 Tagen bin ich nass geworden“, sagt er und erinnert nochmal an die 15 Teilnehmer:innen, die teils per Hubschrauber aus den Bergen gerettet werden mussten. 20 Tage, 11 Stunden und 14 Minuten lang war Markus unterwegs. Damit hat er sein Ziel, das Bikepacking-Rennen in 20 Tagen zu absolvieren, ziemlich genau getroffen.

Besonders interessant für Zahlenfans: Markus kam zwar als insgesamt 23. Teilnehmer ins Ziel, war aber der bislang Drittschnellste – zumindest auf dem Bike. Mit einer reinen Fahrzeit von 10 Tagen, 7 Stunden und 14 Minuten war er sogar 16 Stunden schneller als der Sieger, Sofiane Sehili. Anders als der Franzose hat Markus allerdings fast genauso viel Zeit auf wie abseits des Sattels verbracht. Seine Standzeiten summieren sich auf 10 Tage, 3 Stunden und 49 Minuten. Was lernen wir daraus? Langdistanzrennen gewinnt nicht unbedingt der oder die Schnellste, sondern wer am wenigsten Pausen braucht.

Herzlichen Glückwunsch, Markus!

Tolle Nachrichten gibt es auch von Mathias Müller. Er hat gerade die Grenze zu New Mexico überquert und damit den letzten Bundesstaat des Rennens erreicht. Und ihm fehlen nun keine 1.000 Kilometer mehr bis ins Ziel. Das sollte doch nochmal einen ordentlichen Schub Motivation geben. Fast 160 Kilometer mit 2.500 Höhenmetern hat er gestern geschafft. Dabei ging es ganz nebenbei auch über den Indiana Pass, den mit 3.645 Metern höchsten Punkt des Rennens.

Da ist das Ding! Markus Weinberg hat nach 20 Tagen und 11 Stunden Antelope Wells erreicht. Auch für Mathias Müller sind es "nur" noch 948 Kilometer bis ins Ziel der Tour Divide.

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Tag 20

29. Juni 2022

Ana Jager gewinnt die Tour Divide

Applaus, Applaus: Die ersten Frauen haben das Ziel der Tour Divide 2022 erreicht. Die 25-jährige Ana Jager aus Alaska hat das legendäre Bikepacking-Rennen von Kanada an die mexikanische Grenze gewonnen. Ana als erste Frau und insgesamt 12 Teilnehmer:in im Ziel. Sie war exakt 19 Tage und 37 Stunden unterwegs, davon hat sie 11 Tage, 17 Stunden und 14 Minuten im Sattel verbracht. Auf dem Bike war sie damit nicht mal einen Tag langsamer als Sofiane Sehili, der schnellste Mann im Rennen. Allerdings hat Ana gut doppelt so lange pausiert. Anas Durchschnittsgeschwindigkeit für die gut 4.300 Kilometer lange Strecke betrug 15 km/h. Und sie war sogar genau einen Tag schneller, als sie eigentlich geplant hatte.

Einige Stunden hinter Ana kam Katie Strempke als zweite Frau und schnellste Singlespeed-Fahrerin ins Ziel. Sie hat den letzten Tag bei Sonnenschein und Hitze nochmal genossen und zugegeben, dass sie nichts gegen einen Sieg gehabt hätte: „In Colorado dachte ich, dass ich Ana einhole. Aber dann hat sie während meiner Pause einen derart großen Vorsprung herausgefahren, dass ich ihn nicht mehr zufahren konnte“, sagt die Frau, die selbst in Colorado lebt.

Als momentan drittschnellste Frau im Rennen erreicht Katie Dolan bald Pie Town. Sie wird dann vermutlich übermorgen das Ziel erreichen. Katie ist mit ihren 21 Jahren übrigens noch jünger als Ana und Katie Strempke. Hut ab vor diesen mutigen, jungen Frauen. Die meisten Männer im Rennen sind deutlich älter.

Ana Jager und Katie Strempke haben das Ziel als schnellste Frauen der Tour Divide 2022 erreicht.

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So läuft's bei den Deutschen

Apropos Männer im Rennen: Da haben wir nach wie vor unsere beiden Deutschen. Aber nicht mehr lange, denn Markus Weinberg gibt die letzten Tage richtig Kette rechts und rast dem Ziel entgegen. Er hat die 4.000-Kilometer-Marke geknackt. Nur noch 200 Kilometer fehlen ihm bis ins Ziel in Antelope Wells. Das Rennen könnte für ihn also durchaus im Laufe des Tages beendet sein. Damit würde er dann auch seine selbst gesteckte Zielzeit von 20 Tagen ziemlich genau treffen. Und das bei den Bedingungen während der vergangenen drei Wochen.

Dem Ziel immer näher kommt auch Mathias Müller. Der tapfere Kerl liegt zwar mittlerweile mehr als 900 Kilometer hinter Markus, aber eben auch nur noch etwas mehr als 1.000 Kilometer vor dem Ziel. Klingt nach viel, aber bedeutet auch: Er hat schon fast 3.200 Kilometer auf der Uhr. Respekt. Gestern hat er übrigens ziemlich unter der Hitze gelitten. Denn wenn du dann ohne Getränke und ohne Möglichkeit die leeren Flaschen aufzufüllen die letzten 50 Kilometer durchs Nirgendwo fahren musst, kann das ziemlich hart sein. Daumen hoch!

Fun fact am Rande: Mathias könnte mit seinen stolzen 55 Lenzen locker der Vater der drei schnellsten Frauen im Rennen sein. 😉

Markus Weinberg ist fast am Ziel seiner Träume, Mathias Müller darf noch ein paar Tage länger träumen.

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Tag 19

28. Juni 2022

Die Tour Divide ist hart. Aber sie belohnt die Teilnehmer:innen auch immer wieder mit spektakulären Eindrücken. Foto: Markus Weinberg

Nur noch 150 Kilometer für Ana

Zielsprint für Ana Jager: Nur noch rund 150 Kilometer, dann ist die schnellste Frau der Tour Divide 2022 im Ziel. Am frühen Nachmittag dürfte es also so weit sein. Dann war die junge US-Amerikanerin ziemlich genau 19 Tage unterwegs. Richtung Abend dürfte dann gleich auch die zweite Frau das Ziel in Antelope Wells erreichen. Katie Strempke fährt 114 Kilometer hinter Ana und hat noch gut 270 Kilometer vor sich. Nach den Unwettern am Vortag hatte sie diesmal zunächst Glück und durfte weitestgehend in der Sonne fahren. In einer Abfahrt kam sie dann aber doch wieder in ein Gewitter. Aber bald hat sie es geschafft.

Almost there: Ana Jager ist fast im Ziel.

Trotz all der Qualen hat Markus Weinberg auch nach beinahe 4.000 Kilometern im Sattel noch ein Lächeln im Gesicht. Fotos: Markus Weinberg

Zelt mit Aussicht: So oder so ähnlich verbringen die Teilnehmer:innen der Tour Divide ihre Nächte.

So läuft's bei den Deutschen

What a ride! Gestern hat Markus Weinberg 276 Kilometer zurückgelegt. Im Tagesvergleich hier in Deutschland mit Zeitverschiebung waren es sogar 349 Kilometer. Und dabei war auch ihm das Wetter nicht immer freundlich gesonnen. „In Grants hat mir ein älterer Mann berichtet, dass er seit 35 Jahren nicht mehr so viel Regen wie in den letzten Tagen gesehen hat“, schreibt Markus. Den Mann aus Dresden trennen jetzt nur noch gut 460 Kilometer vom Ziel. Wenn er jetzt in dem Tempo weitermacht, könnte er also schon morgen das Ziel erreichen

Noch ein bisschen länger wird es für Mathias Müller dauern. Trotzdem scheint er aktuell ziemlich guter Dinge. Auch, weil er den Boreas Pass mit seinen 3496 Metern bezwungen hat. „Läuft!“, sagt er. Dann gibt es sogar mal ein bisschen Asphalt. Am Tag darauf folgte gleich der Marshall Pass. Dort wurde er dann gleich noch von einer Tour-Divide-Finisherin aus 2019 mit Getränken und Eis versorgt. Trail Magic! Ganz nebenbei knackt Mathias jetzt übrigens die 3.000-Kilometer-Marke. Fast drei Viertel der Strecke hat er geschafft, nur noch 1.292 Kilometer bis nach New Mexico!

Für Markus Weinberg geht es so langsam auf die Zielgerade der Tour Divide.

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Tag 18

27. Juni 2022

Zehn Männer sind im Ziel

Während Tour-Divide-Sieger Sofiane Sehili und der Drittplatzierte Adrien Liechti bereits im Flieger Richtung Heimat sitzen, haben inzwischen insgesamt zehn Männer das Ziel erreicht. Als nächster Teilnehmer sollte Brian Toone in Antelope Wells eintreffen.

Ehe die drei schnellsten Männer sich aber auf den Weg gemacht haben, gab es erst noch ein ganz besonderes Siegerfoto. Man achte auf das liebevoll arrangierte Podium. ;-)

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So läuft's bei den Frauen

Und dann folgt auch schon die schnellste Frau im Rennen. Ana Jager fehlen nur noch 398 Kilometer, fast 3.800 hat sie jetzt auf dem Tacho. Augenscheinlich kämpft aber auch sie mit tiefem, klebrigem Matsch und Unwettern. In ihrer Instagram-Story zeigt sie ein Foto, auf dem ihr Bike unter der dicken Matschschicht kaum noch zu erkennen ist. Ein Königreich für einen Hochdruckreiniger. Oder? 😉

Hinter Ana geht es Katie Strempke im ewigen Auf und Ab der Tour Divide scheinbar deutlich besser. Sie hat im Tagesvergleich fast 300 Kilometer geschafft und wieder deutlich auf Ana aufgeholt. 115 Kilometer trennen die beiden schnellsten Frauen jetzt. Per Instagram-Story sendet Katie Grüße an ihren Mann Andrew, der als insgesamt Neunter und vor allem erster Singlespeed-Fahrer im Ziel ist: „Ich bin super stolz auf ihn.“ Dann erzählt sie die Geschichte von einer Frau, die sie an der Tankstelle getroffen hat. Schwer beeindruckt von Katies Abenteuer, steckte diese ihr kurzerhand 20 Dollar für das nächste Mittagessen in die Hand. "Sehr cool!"

Kurz darauf sitzt Katie zitternd und zusammengekauert in ihrem Zelt, Schutz vor dem Gewitter suchend. „Ich hasse Gewitter! Ich habe echt Angst“, sagt sie. Auch andere Teilnehmer berichten von schweren Unwettern und monsunartigen Regenfällen. Doch irgendwann krabbelt Katie aus dem Zelt und staunt über den „wahrscheinlich besten Regenbogen, den ich in meinem Leben gesehen habe.“ Für Katie sind es jetzt noch 513 Kilometer bis ins Ziel.

Keine 400 Kilometer trennen Ana Jager mehr vom Ziel.

Ich hasse Gewitter. Ich habe echt Angst!"

Katie Strempke

bei Blitz und Donner in ihrem Zelt ausharrend

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So läuft's bei den Deutschen

Über das richtig miese Wetter wundert sich auch Markus Weinberg. „Wo ist denn die Hitze von New Mexico, von der alle geredet haben“, fragt er. Stattdessen berichtet er von Dauerregen und Kälte. Aber ihm fehlen eben auch „nur“ noch gut 800 Kilometer bis ins Ziel. Dann klart es abends auf und Markus staunt einfach nur über den grandiosen Sonnenuntergang im Süden der USA.

Hatten wir schon von dem Auf und Ab der Tour Divide gesprochen? Das liefert auch Mathias Müller wieder in grandioser Weise ab. Gut gelaunt startet er in den Tag und die Fahrt auf den 3.500 Meter hohen Boreas Pass. Dann kostet ihn die leere Batterie im Schalthebel die gute Laune. Als die Nummer schließlich geregelt war, ging es endlich los, auf eine starke Etappe mit fast 200 Kilometern. Einziger Haken: Im Nachtlager hat die Isomatte den Dienst quittiert. Klingt nach einer unbequemen Nacht. Aua. Hoffentlich kann er sich schnell eine neue Isomatte besorgen, denn ein paar Kilometer sind es noch, bis ins Ziel. Etwa 1.400, um genau zu sein. Es bleibt spannend.

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Tag 17

26. Juni 2022

Acht Männer sind im Ziel

Da macht unser Tour Divide Blog mal einen Sonntag Pause und zack: sind schon acht Teilnehmer im Ziel. Dort erholen sich manche von ihnen jetzt erstmal gemeinsam von den Strapazen. Mit viel Schlaf und noch mehr Essen. Im Lauf des Tages dürfte auch Andrew Strempke mit seinem Singlespeed-Bike als neunter Teilnehmer das Ziel in Antelope Wells/New Mexico erreichen.

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So läuft's bei den Frauen

Noch ein bisschen länger als für Andrew dürfte das Rennen für seine Frau Katie Strempke dauern. Die zweitschnellste Lady im Rennen trennen noch rund 800 Kilometer vom Ziel. Dabei spürt auch sie stark die Höhen und Tiefen des Langdistanz-Bikepacking-Rennens. Aktuell aber vor allem die Tiefen. „Ich habe letzte Nacht sechs Stunden geschlafen, weil ich so fertig war“, sagt sie. Mit ein Grund dafür, warum ihr Rückstand auf die führende Frau Ana Jager auf über 250 Kilometer angewachsen ist. Am Freitag waren es nur noch 28 Kilometer. Damit dürfte auch das Frauenrennen der Tour Divide entschieden sein. Denn Ana hatte zwei zumindest kilometertechnisch gute Tage. Sie erreicht bald Pie Town. Und damit den Ort, der für viele Teilnehmer:innen die letzte richtige Pause markiert, bevor sie ins Ziel durchfahren. Bis dort sind es für Ana jetzt noch 544 Kilometer. Realistischerweise dürfte sie dort also übermorgen ankommen.

Ana Jager erreicht bald Pie Town in New Mexico.

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So läuft's bei den Deutschen

Keine 1.000 Kilometer mehr sind es jetzt auch für Markus Weinberg aus Dresden. Regen, Schnee und Gewittern zum Trotz hat er richtig Strecke gemacht und jetzt auch New Mexico erreicht. Wenn es für ihn so weiter geht, könnte er am Donnerstag oder Freitag das Ziel erreichen. Den einen oder anderen Tag mehr dürfte Mathias Müller noch benötigen, bis er ins Ziel kommt. Der zweite Deutsche im Rennen kämpft weiter und leidet sichtlich und in seinen Instagram-Posts hörbar unter dem Rennen. Gleichzeitig freut er sich aber auch immer wieder über tolle Begegnungen mit hilfsbereiten Menschen. Und vor allem fährt er weiter vor dem Besenwagen und sein Dot leuchtet blau. Mathias hat jetzt rund ein Viertel von Colorado durchquert, insgesamt liegen noch 1.634 Kilometer vor ihm. Aber er hat eben auch schon 2.657 Kilometer geschafft.

Zwischen Markus Weinberg im Süden und Mathias Müller im Norden liegt mittlerweile beinahe ein kompletter US-Bundesstaat.

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Tag 15

24. Juni 2022

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Sofiane Sehili gewinnt die Tour Divide

14 Tage, 16 Stunden und 21 Minuten! So lange war Sofiane Sehili von Banff in Kanada bis Antelope Wells in New Mexico unterwegs. Jetzt hat er es geschafft, und nach 4.291 Kilometern und 33.800 Höhenmeter die Tour Divide 2022 gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

"Acht Jahre lang habe ich davon geträumt, jetzt habe ich es geschafft! Ich habe die Tour Divide gewonnen. Jetzt werde ich meinen dringend benötigten Schlaf nachholen. Und zwar in einem Bett und nicht auf einer Camping-Toilette", schreibt er unter seinen Instagram-Post mit dem Finisher-Foto.

Dabei hatte das Rennen auf den letzten 500 Kilometer noch mal alles für ihn parat. Vom gefürchteten „Erdnussbutter-Matsch“ über Unwetter und strömenden Regen bis zu Blitz und Donner. „Ich hatte echt tierische Angst, da draußen ohne Unterstand mitten in den Blitzen“, verrät er. Immerhin am letzten Tag schien ihm dann aber nochmal die Sonne. Und er hatte noch zwei Liedchen von der Band The Specials auf den Lippen: „Ghost Town“ und „A Message to you, Rudy“.

Manu Cattrysse und Adrien Liechti sind derweil noch unterwegs, sollten das Ziel aber auch im Laufe des Tages erreichen. Also … falls nichts außergewöhnliches mehr passiert oder noch ein Gewitter dazwischen kommt. Manu fehlen aktuell noch 216, Adrien 283 Kilometer.

Nach fast 15 Tagen hat der Franzose Sofiane Sehili das Ziel der Tour Divide in Antelope Wells erreicht.

Acht Jahre lang habe ich davon geträumt, jetzt habe ich es geschafft! Ich habe die Tour Divide gewonnen. Jetzt werde ich meinen dringend benötigten Schlaf nachholen. Und zwar in einem Bett und nicht auf einer Camping-Toilette.

Acht Jahre lang habe ich davon geträumt, jetzt habe ich es geschafft! Ich habe die Tour Divide gewonnen. Jetzt werde ich meinen dringend benötigten Schlaf nachholen. Und zwar in einem Bett und nicht auf einer Camping-Toilette.

Sofiane Sehili

im Ziel der Tour Divide

So läuft's bei den Frauen

Die beiden führenden Frauen im Rennen haben die 3.000 Kilometer voll. Ana Jager kratzt sogar schon an der „nur noch 1000 Kilometer Marke“. 262 Kilometer hat sie am vergangenen Tag geschafft. Hinter Ana war es alles andere als ein leichter Tag für Katie Strempke. Sie spricht von einer „emotionalen Achterbahnfahrt“. Ihr Nabendynamo hat den Geist aufgegeben. Doof, wenn du Radcomputer, Smartphone und Licht damit versorgen willst. Dazu hat sie noch ihre Tage bekommen. Als sie eine satte Unwetterfront vor sich sah, hat sie sich für eine Pause entschieden, um dem Regen zu entgehen. Entsprechen hat sie „nur“ 210 Kilometer geschafft und liegt jetzt 80 Kilometer hinter Ana. Damit haben übrigens auch Ana und Katie bald den letzten Bundesstaat des Rennens erreicht: New Mexico.

Die beiden Frauen erreichen bald New Mexico.

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So läuft's bei den Deutschen

Währenddessen ist Markus Weinberg irgendwo in Colorado unterwegs und hat bald die 3.000 Kilometer erreicht. Stellt euch das einfach nochmal vor: 3.000 Kilometer am Stück auf dem Rad. Und das noch bei den Bedingungen, unter denen die Fahrer:innen da drüben seit mehr als zwei Wochen unterwegs sind. Einfach der Wahnsinn. Aber nur noch 1.361 Kilometer, dann hat der Wahnsinn für Markus ein Ende.

Kleine Motivationsspritze für ihn und auch Mathias Müller: Statt der angegebenen 4.400 Kilometer und 45.000 Höhenmeter spuckt Sofiane Sehilis Dot im Ziel eben „nur“ 4.291 Kilometer und 33.800 Höhenmeter aus. Sprich: Die Jungs haben praktisch über Nacht gut 150 Kilometer und mehr als 10.000 Höhenmeter gut gemacht. Wie zuverlässig diese Daten sind, wissen wir nicht. Aber hey, wenn es der Motivation dient.

Jedenfalls hat sich Mathias erstmal einen Jonas-Deichmann-Gedächtnis-Snickers reingezogen. Ganz nach dessen Motto: „Immer von Schokoriegel zu Schokoriegel.“ Und dann nichts wie rein in die endlose Einöde des „Fuckin‘ Basin“. Die hat er mit einigen Höhen und Tiefen hinter sich gelassen. Der erste Teil lief ziemlich flott, dann wurde mitten im Nirgendwo gezeltet. Und am nächsten Tag gab es dann plötzlich nur noch Gegenwind. Und Hunger. Und Durst. Und leere Beine. Mit teilweise 11 km/h quälte sich Markus über die endlose, lange Schotterstraße. „Wie soll ich jemals nach Mexiko kommen, wenn ich für 73 Kilometer 4:15 Stunden brauche?“ Die guten Nachrichten: Das Basin ist geschafft, Colorado ist fast erreicht und vor allem: Mathias Dot leuchtet weiter satt blau.

Nach Markus Weinberg hat auch Mathias Müller bald Colorado erreicht.

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Tag 14

23. Juni 2022

So läuft's bei den Männern

Keine 500 Kilometer mehr, dann hat Sofiane Sehili es geschafft. Dann ist das Ziel der Tour Divide 2022 endlich, endlich erreicht. Allerdings kam er zuletzt etwas langsamer voran. In den Bergen und im Regen waren es nur 173 Kilometer. Stichwort: „Erdnussbutter-Matsch“. Vor allem aber gibt es heute keinen Post und keine Story von ihm – und damit auch keinen Song. Sorry.

Einen großen Schritt Richtung Ziel hat Manu Cattrysse auf Platz zwei gemacht. Nach einem kurzen Nickerchen mit seinem Chiru Bike im Straßengraben hat er fast 300 Kilometer geschafft. Damit konnte er seinen Rückstand auf Sofiane von gestern 291 auf heute 165 Kilometer beinahe halbieren. Ein Grund für seinen Speed war auch, dass er voll reingetreten hat, um irgendwie vor dem Regen zu bleiben. Das hat zwar nicht wirklich funktioniert, aber vor dem ganz großen Unwetter hat er es immerhin nach Pie Town geschafft. Das heißt erstens wirklich so und zweitens gab es dort dann etwas warmes zu essen. Natürlich.

Noch ein bisschen mehr Strecke hat Adrien Liechti gemacht, der auch „nur“ noch 213 Kilometer hinter Sofiane Sehili liegt. Wird das noch ein spannender Schlusssprint der Tour Divide? Fairerweise müssen wir natürlich auch sagen, dass Sofiane gerade die Berge des Gila National Forest hinter sich lässt. Und da müssen Manu und Adrien erst noch drüber. Der Schweizer auf Platz drei hat jedenfalls schonmal angekündigt, dass er bis zum Ziel nicht mehr schlafen will. Und das ist für ihn aktuell noch 670 Kilometer entfernt.

Manu und Adrien holen auf, doch für Sofiane ist es nicht mehr weit bis ins Ziel.

Die Wolken sehen ja ganz nett aus. Aber ich muss immer an Erdnussbutter-Matsch denken."

Manu Cattrysse

beim Anblick der in den Bergen vor ihm hängenden Wolkenfront

So läuft's bei den Frauen

Die ehemals führende Frau Zoe Chauderlot ist ja leider aus dem Rennen ausgestiegen. Sie verfolgt es aber munter weiter und fühlt mit den verbliebenen Fahrer:innen mit, während sie selbst Richtung Denver radelt.

Als neue Führende im Frauenrennen hat Ana Jager im Vergleich zu gestern 198 Kilometer geschafft. 1401 Kilometer trennen sie noch vom Ziel. Ana befindet sich aktuell am Ende der Abfahrt vom Marshall Pass. Nur noch 28 Kilometer hinter ihr liegt Katie Strempke, die Passhöhe hat sie bereits erreicht. Beide Frauen kratzen an der 3.000-Kilometer-Marke. „Ich weiß nicht, was die mir da zum Frühstück in den Burito gepackt haben. Aber ich fühle mich großartig“, sagt sie. Bei ihrer Aufhohljagd ließ sie sich auch von einem ordentlichen Unwetter nicht aufhalten. Zeit zum Shoppen für eine neue Sonnenbrille und Ohrhörer blieb auch noch. Und nur nochmal zur Erinnerung: Katie ist auf einem Singlespeed-Bike unterwegs.

Nur eine Abfahrt oder umgerechnet 28 Kilometer liegen aktuell zwischen Ana und Katie.

Ich weiß nicht, was die mir da zum Frühstück in den Burito gepackt haben. Aber ich fühle mich großartig."

Katie Strempke

im Anstieg zum Marshall Pass

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So läuft's bei den Deutschen

Gleich zweifachen Grund zum Jubeln hat Markus Weinberg. Der Mann aus Dresden hat endlich ein neues, kleines Kettenblatt. Schon nach 60 Kilometer im Rennen war es ihm gebrochen, die nächsten gut 2.400 Kilometer absolvierte er dann auf dem großen Blatt. Vor allem aber fühlt es sich für ihn jetzt so an, als wäre er „auf dem Weg nach Hause“. Schließlich fehlen ihm keine 1.800 Kilometer mehr bis ins Ziel. Das ist ja praktisch ein Kindergeburtstag. 😉 „Mit dem neuen Kettenblatt sollten die letzten Kilometer bis Antelope Wells einfacher werden“, sagt er.

Gut 430 Kilometer weiter hinten gibt es auch bei Mathias Müller Grund zum Jubel. Der hatte nämlich gestern einen starken Tag, rockte 223 Kilometer runter und konnte so den virtuellen Besenwagen wieder überholen. Damit leuchtet sein Dot jetzt wieder im schönen Blau. Sprich: The race is on! Again. Allerdings geht es für Mathias jetzt in das gefürchtete Great Divide Basin. Ihr erinnert euch? 😉 Vielleicht ganz gut, dass er vorher neuen Mut schöpfen konnte. Wir drücken weiter die Daumen.

Tolle Nachrichten: Mathias fährt jetzt wieder mit blauem Dot und Markus hat endlich sein neues Kettenblatt.

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Tag 13

22. Juni 2022

So läuft's bei den Frauen

Heute starten wir unseren Blick auf die Tour Divide mal mit den Frauen. Denn an der Spitze des Feldes fahren jetzt nur noch zwei statt drei Sportlerinnen den Sieg des legendären Bikepacking-Rennens unter sich aus. Grund: Die seit vielen Tagen einsam führende Belgierin Zoe Chauderlot ist raus. Oder „scratched“, wie es in der Szene heißt. Dabei wirkte sie gerade so, als ginge es ihr wieder besser. Und tatsächlich gibt sie das auch als Grund für den Ausstieg an: „Ich wollte nicht in schlechter Verfassung scratchen, ich wollte mich nicht von den Bergen bezwingen lassen“, schreibt sie auf Instagram. Und weil sie jetzt gut drauf ist, weil sie bewiesen hat, dass sie schneller als bei ihrer Divide-Teilnahme 2019 ist, reicht es ihr jetzt. Eine kleine Rolle bei ihrer Entscheidung dürfte aber auch der Blick auf die Wettervorhersage gespielt haben. Denn die sieht echt nicht gut aus, für die kommenden Tage in New Mexico. Zoe erwartet monsunartige Regenfälle und Umleitungen. Danke Zoe, es hat Spaß gemacht, deinem Dot und deinen Stories zu folgen.

Damit führt jetzt Divide-Rookie Ana Jager das Bikepacking-Rennen von Kanada an die mexikanische Grenze an. Sie hat am verflixten 13. Tag 208 Kilometer zurückgelegt. Damit steht sie bei insgesamt 2.810 Kilometern, 1.599 fehlen ihr noch bis ins Ziel. Rein rechnerisch sollte sie dort in ziemlich genau einer Woche ankommen. Allerdings könnte das Wetter da noch ein Wörtchen mitreden wollen. 56 Kilometer hinter Ana fährt Katie Strempke. Sie hatte seit Tagen Kilometer um Kilometer aufgeholt, gestern allerdings wieder 25 Kilometer verloren. Erinnert ihr euch an ihren verlorenen Handschuh? Katie hat sich jetzt mit einem Bauhandschuh ausgeholfen. Und sie motiviert sich mit Cola und Eiscreme für die kommenden Herausforderungen.

Scratched: Zoe Chauderlot ist am verflixten 13. Tag ausgestiegen. Ana Jager und Katie Strempke strampeln weiter Richtung Süden.

Ich wollte nicht in schlechter Verfassung scratchen, ich wollte mich nicht von den Bergen bezwingen lassen."

Zoe Chauderlot

über ihren Ausstieg bei der Tour Divide 2022

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So läuft's bei den Männern

Was genau Zoe mit dem schlechten Wetter meint, dürfen die führenden Männer schon am eigenen Leib und Material erfahren. Den Beweis dafür liefert Sofiane Sehili mit einem schönen Foto seines Vitus Bikes – oder was davon halt noch zu sehen ist. Der mit Abstand führende Franzose spricht vom „New Mexico death mud“ – dem Todesmatsch. Und er sagt: „Seit dem ersten Tag gibt das Wetter alles, um das Rennen noch härter und noch langsamer zu machen.“ Großen Spaß bereite ihm das nicht unbedingt. Aber er zieht weiter durch. Und natürlich hat er wieder einen Song des Tages für uns. Diesmal „Blue Bayou“ von Roy Orbison: „I feel so bad I've got a worried mind, I'm so lonesome all the time, since I left my baby behind on Blue Bayou. Saving nickels, saving dimes, working 'till the sun don't shine, looking forward to happier times on Blue Bayou.” Wir freuen uns definitiv schon auf seinen kompletten Soundtrack zur Tour Divide.

Trotz der Widrigkeiten hat Sofiane im Tagesvergleich fast 300 Kilometer zurückgelegt – also rund ein Drittel der noch ins Ziel fehlenden Strecke. 630 Kilometer trennen ihn noch von Antelope Wells, das er in diesem Tempo in zwei Tagen erreichen könnte.

Deutlich schlechter lief es für den zweitschnellsten Mann im Rennen. Für Manu Cattrysse bestehen die Gravel-Wege der USA nur noch aus „Erdnussbutter-Matsch“. „Nach zehn Minuten Regen war der schöne Schotterweg unfahrbar“, sagt der Belgier. Die Reifen haben sich so mit dem klebrigen Dreck zugesetzt. Selbst laufen war kaum möglich. Also musste er auf die von der Rennleitung empfohlene Umleitung auf den Highway ausweichen. 180 Kilometer hat er geschafft, 921 fehlen ihm noch.

Auch der Drittplatzierte Adrien Liechti musste Umwege nehmen. In seiner Instagram-Story zeigt der Mann aus der Schweiz vom Matsch verschluckte Reifen. Mittlerweile 373 Kilometer hinter Sofiane Sehili liegend, hat er aber immerhin auch Nex Mexico erreicht.

Das Ziel fast schon im Blick: Wenn er so weiter fährt, dürfte Sofiane Sehili in zwei Tagen die Grenze zu Mexiko erreichen.

"Gute Nacht, John-Boy!" So sieht das "Schlafzimmer" von Markus Weinberg aus. Foto: Markus Weinberg

So läuft's bei den Deutschen

Bei den beiden deutschen Fahrern scheint derweil noch die Sonne. Markus Weinberg hat das Great Divide Basin durchquert und Colorado erreicht. Allerdings hat er auch erstmals seit mehreren Tagen wieder weniger als 200 Tageskilometer auf dem Tacho stehen. Trotzdem freut er sich über die kleinen Dinge im Leben des Bikepacking-Rennfahrers. So wie die Schilder am Straßenrand, mit denen die Radfahrer gegrüßt werden. „So viele freundliche Leute entlang der gesamten Strecke“, schreibt Markus. Insgesamt hat er nun 2490 Kilometer geschafft, 1910 Kilometer fehlen ihm noch. Im Ziel erwarten wir ihn aktuell in neun Tagen.

470 Kilometer hinter Markus ist das passiert, was Mathias Müller eigentlich unbedingt vermeiden wollte: Die Farbe seines „Dots“ ist von blau zu weiß gewechselt. Sprich: Mathias ist vom virtuellen Besenwagen geschluckt worden und fährt die Tour Divide jetzt offiziell nicht mehr als Rennen, sondern im Touring-Modus weiter. Er selbst spricht von einem seiner härtesten Tage auf dem Rad. Oder besser gesagt: neben dem Rad, bei den brutalen Schiebepassagen. Nach eigenen Worten „völlig zerstört“, will er sich jetzt erstmal im Motel ausschlafen. Und dann geht’s weiter Richtung Süden.

Weiß statt blau leuchtet jetzt der "Dot" von Mathias Müller. Fast 500 Kilometer vor ihm fährt Markus Weinberg durch Colorado.

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Tag 12

21. Juni 2022

So läuft's bei den Männern

Hola New Mexico! Die Tour Divide hat ihren letzten Bundesstaat erreicht. Naja, zumindest die beiden schnellsten Männer im Rennen. Sofiane Sehili führt das Rennen weiter an und hat auf seinem Radcomputer nur noch eine dreistellige Zahl stehen, wenn er sich die Distanz zum Ziel anschaut: 927 Kilometer. Mittlerweile ist der Franzose seit rund 11 Tagen und 13 Stunden unterwegs. Rund zweieinhalb Tage davon hat er nicht im Sattel verbracht. So wie vergangene Nacht, als er eingehüllt in seine Rettungsdecke auf einer Campingtoilette am Indiana Pass saß, um etwas Schlaf zu bekommen. Der Boden war zu kalt. „Die Nacht war die Hölle“, sagt er in seiner Instagram-Story und gesteht: „Zwei Wochen im Rennen sind echt eine lange Zeit. Alle sind müde. Die Bedingungen sind echt hart.“ Bei einem Sturz hat sich Sofiane übrigens das Knie ein bisschen aufgeschrabbt. Kein Drama, aber ein kleiner Wachrüttler: „It ain’t over till it’s over!“

Kurz darauf sitzt er wieder auf dem Rad und singt den 80er-Jahre-Hit „Ride Like The Wind“ von Christopher Cross: „It is the night, my body's weak, I'm on the run, no time to sleep. I've got to ride, ride like the wind, to be free again. And I've got such a long way to go to make it to the border of Mexico.” Ein Song, wie geschrieben für die Tour Divide.

Hinter Sofiane hat Manu Cattrysse die Probleme mit seinem Bein scheinbar in den Griff bekommen und frisch erholt einen ziemlich starken Tag erwischt. Der Belgier spulte satte 300 Kilometer ab, konnte 76 Kilometer auf Sofiane aufholen und den Schweizer Adrien Liechti wieder abschütteln. Sollte Manu das Tempo halten können, hätte er vielleicht noch eine Chance, Sofiane einzuholen. Mit dessen Zieldurchfahrt ist aktuell in der Nacht von Freitag auf Samstag (MEZ) zu rechnen.

Weniger als 1.000 Kilometer trennen den Franzosen Sofiane Sehili noch vom Ziel der Tour Divide in Antelope Wells.

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It is the night, my body's weak, I'm on the run, no time to sleep. I've got to ride, ride like the wind, to be free again. And I've got such a long way to go to make it to the border of Mexico.

Christopher Cross in "Ride Like The Wind"

Wird das die Hymne zur Tour Divide?

Okay, die Tour Divide ist ziemlich offensichtlich ziemlich hart. Aber eben doch auch ganz schön schön. Foto: Markus Weinberg

So läuft's bei den Frauen

Während die beiden schnellsten Männer durch New Mexico sausen, sind die drei schnellsten Frauen mittlerweile alle in Colorado angekommen. Dabei sind die drei wieder etwas näher zusammengerückt. Sowohl Ana Jager auf Platz zwei als auch Katie Strempke auf Platz drei konnten auf die seit Tagen einsam führende Zoe Chauderlot aufholen. Katie wiederum ist als im Tagesvergleich schnellste der drei Frauen auch Ana etwas näher gekommen. Konkret fährt Ana aktuell 63 Kilometer hinter Zoe, weitere 31 Kilometer dahinter liegt Katie.

Ein Grund für Katies hohes Tempo könnte vielleicht sein, dass sie einem Puma begegnet ist. Wenn die Frauen so weiterfahren, dürften sie in etwa einer Woche das Ziel in Antelope Wells erreichen.

Auch an Tag 12 ist das Rennen zwischen den drei führenden Frauen der Tour Divide wieder etwas knapper geworden. Zwischen Zoe Chauderlot vorne und Katie Strempke auf Platz drei liegen nur noch 94 Kilometer.

Kinder, wie die Zeit vergeht: Den Grand Teton Nationalpark hat Markus Weinberg auch schon wieder seit ein paar Tagen hinter sich. Foto: Markus Weinberg

So läuft's bei den Deutschen

Licht und Schatten bei den beiden deutschen Fahrern der Tour Divide 2022. Vorne hat Markus Weinberg gestern satte 247 Kilometer abgespult, wirkt bester Laune und hat Colorado in Sichtweite. Dort sollte dann im Steamboat Springs hoffentlich auch sein neues Kettenblatt auf ihn warten. „Die Tage in Wyoming waren grandios, aber auch echt hart“, sagt Markus. Er hat jetzt mehr als die Hälfte der Strecke geschafft.

Mittlerweile mehr als 400 Kilometer weiter hinten quält sich Mathias Müller weiter durchs Rennen. Eher unfreiwillig konnte er dabei sogar mal etwas länger schlafen, denn er hat den Wecker nicht gehört. In einem Instagram-Post verrät er, wie das Rennen ihm zusetzt – und zeigt dazu ein Bild aus der Badewanne. Aber keine Sorge, alles jugendfrei. 😉 Nach dem Ausschlafen ging es dann etwas später aufs Rad, der Tag war etwas kürzer, trotzdem brachte Mathias 170 Kilometer auf den Tacho. Wenn alles normal läuft, knackt er heute die 2.000er-Marke. Aber gut, was ist bei der Nummer schon normal.

Mehr als 400 Kilometer liegen mittlerweile zwischen Markus Weinberg und Mathias Müller.

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Tag 11

20. Juni 2022

So läuft's bei den Männern

Es mag nicht wirklich verwundern, aber die Tour Divide ist ein ewiges Auf und Ab. Gar nicht so sehr geografisch, denn es geht ziemlich oft auch einfach nur flach geradeaus. Dafür aber vor allem mental. Denn 4.440 Kilometer bei Wind und Wetter auf dem Rad – das macht was mit dir. Und zwar egal ob du ganz vorn, ganz hinten oder irgendwo dazwischen fährst.

Ein Beleg dafür ist Sofiane Sehili. Der einsam an der Spitze fahrende Franzose klingt in seinen jüngsten Instagram-Stories wieder etwas frustrierter. „Erst der Schnee und die Kälte, dann die Hitze und jetzt seit Tagen Gegenwind. Die Tour Divide zeigt einfach kein Mitleid“, sagt er. Sofiane hat mittlerweile die 3.000-Kilometer-Grenze geknackt und ist „nur“ noch rund 1.500 Kilometer von Ziel in Antelope Wells entfernt. Im Laufe des Tages dürfte er die Grenze von Colorado nach New Mexico passieren.

Deutlich zurückgefallen ist Manu Cattrysse auf Platz zwei. Am Marshall Pass hat er offensichtlich ziemlich gelitten und sich für eine längere Erholungspause entschieden. „Auch wenn mein Leistungsmesser etwas anderes behauptet, fühlt es sich so an, als hätte ich keine Power mehr im linken Bein“, sagt er.

Manus Pause hat der Schweizer Adrien Liechti dann gleich mal genutzt, um zu ihm aufzuschließen. Aktuell liegen die beiden praktisch gleichauf 250 Kilometer hinter Sofiane Sehili. Oder anders ausgedrückt: ziemlich genau einen Tag hinter ihm.

Sofiane Sehili liegt jetzt 250 Kilometer vor Manu Cattrysse, der wiederum von Adrien Liechti eingeholt wurde.

„Die Tour Divdie zeigt einfach kein Mitleid.“

Sofiane Sehili

über die Unbarmherzigkeit des Rennens durch die USA

So läuft's bei den Frauen

Bei den Frauen konnte Zoe Chauderlot ihren Vorsprung durch einen langen Tag im Sattel wieder ein wenig ausbauen. Sie liegt jetzt 77 Kilometer vor der Zweitplatzierten Ana Jager. Statt Nasenbluten klagt sie diesmal über Verätzungen auf der Haut. Als Grund dafür hat sie die Chemikalien ausgemacht, mit denen die Schotterstraßen im Westen der USA großzügig behandelt werden. Zwischenzeitlich fuhr sie sogar direkt hinter einem Truck, der Magnesiumchlorid auf dem Gravel verteilte. Auch Manu Cattrysse hatte bereits ein Foto eines Schildes mit der Aufschrift: „Magnesium Chlorid Dust Agent Applied to Road” auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht. Inklusive seines ausgestreckten Mittelfingers.

Wir haben uns mal schlau gemacht und herausgefunden, dass die Behandlung der Schotterstraßen mit Magnesiumchlorid die Staubentwicklung hemmen und die Haltbarkeit der Straßen verbessern soll. Gewonnen wird das Mittel etwa aus dem Great Salt Lake in Utah. Der Einsatz ist aufgrund der negativen Auswirkungen auf die Vegetation am Wegesrand und mögliche Belastung des Wassers durch die hohe Konzentration umstritten.

Fleißigste Frau des Tages war gestern übrigens Katie Strempke. Auf Platz drei liegend schaffte sie im Tagesvergleich satte 248 Kilometer und holte so 24 Kilometer auf Ana und elf Kilometer auf Zoe auf. Und das trotz ihrer Magenprobleme die zeigen, dass es gar nicht so einfach ist, die vom Körper für solch eine Anstrengung benötigte Energie aufzunehmen.

Die Frauen sind an Tag 11 der Tour Divide enger zusammengerückt. Zwischen Zoe Chauderlot vorne und Katie Strempke auf Platz drei liegen nur noch 123 Kilometer.

Mathias Müller hat den 2.180 Meter hohen Red Rock Pass hinter sich gebracht, der Montana von Idaho trennt. Foto: Mathias Müller

So läuft's bei den Deutschen

Ordentlich unterwegs sind die beiden Deutschen im Rennen. Markus Weinberg und Mathias Müller konnten nicht nur beide erneut über 200 Kilometer zurücklegen, sie klettern auch Platz um Platz im Klassement nach oben. Und obwohl beide derzeit trotz rund 365 Kilometern Abstand im fast gleichen Tempo fahren, zeigen sich deutlich sichtbare Unterschiede. So scheint Markus recht gut gelaunt und den Umständen entsprechend vergleichsweise entspannt unterwegs zu sein. Ein Grund könnte auch sein, dass er die 2.000-Kilometer-Marke erreicht hat und sich der Halbzeit der Strecke nähert. Derweil leidet Mathias weiter richtig. Oder um es mit seinen Worten zu sagen: „Ich will einfach mal ausschlafen.“ Sind ja nur noch 2.697 Kilometer. Dann darfst du schlafen.

Apropos: Noch deutlich weiter vom Ziel entfernt sind Teilnehmer wie Steven Sloss oder Chase Blanton, die am Ende des „Feldes“ zwar längst nicht mehr im Rennmodus unterwegs sind, aber immerhin noch fahren. Auch dafür an dieser Stelle mal ganz großen Respekt!

Markus Weinberg und Mathias Müller konnten an Tag 11 jeweils mehr als 200 Kilometer zurücklegen.

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Tag 10

19. Juni 2022

So läuft's bei den Männern

Die beiden führenden Männer scheinen nach zehn Tagen im Rennen frohen Mutes. Wahrscheinlich schnuppern sie so ganz langsam schon die Ziellinie. Denn Sofiane Sehili und Manu Cattrysse haben immerhin gut zwei Drittel der Strecke geschafft. Und mit New Mexico ist bald der letzte US-Bundesstaat des Rennens erreicht. Auch wenn der dann noch komplett durchquert werden muss. Konkret hat Sofiane 2.993 Kilometer auf dem Tacho, Manu fährt jetzt 174 Kilometer hinter ihm durch Colorado. Im Tagesvergleich hat der Belgier damit 38 Kilometer verloren. Aber entschieden ist das Rennen noch lange nicht. Auf den mehr als 1.400 Kilometern bis ins Ziel kann noch eine Menge passieren.

Sofiane wirkt deutlich besser gelaunt als gestern und speziell vorgestern. „Keep trucking and keep smiling”, schreibt er in seinem aktuellen Instagram-Post und ergänzt: „Denn selbst wenn es schlecht ist, ist es eigentlich gar nicht sooo schlecht.“

Manu freut sich derweil über die berühmte „Trail Magic“, wenn zum Beispiel jemand eine Kiste voller Studentenfutter oder eine Großpackung Snickers am Wegesrand deponiert hat. Sein Motto: „Weiter, immer weiter!“ Denn es ist noch ein weiter Weg bis ins Ziel nach Antelope Wells.

Sofiane Sehili erreicht bald den letzten Bundesstaat des Rennens: New Mexico.

„Keep trucking and keep smiling. Denn selbst wenn es schlecht ist, ist es eigentlich gar nicht sooo schlecht.“

Sofiane Sehili

motiviert sich für das letzte Drittel des Rennens

So läuft's bei den Frauen

Die führenden Frauen sind aktuell noch in Wyoming unterwegs – wobei sich das Rennen ein bisschen von einem Duell zu eine Dreikampf entwickelt. Ganz vorne hat die Zoe Chauderlot die Hälfte der Strecke geschafft. Sie motiviert sich mit Songs von Alicia Keys, klagt nach wie vor über Nasenbluten und freut sich vor allem auf den Gegenwind im Great Divide Basin, das jetzt auf sie wartet.

Nur noch 64 Kilometer hinter der Belgierin liegt Ana Jager. Sprich: Die Frau aus Alaska hat im Vergleich zum Vortag 34 Kilometer aufgeholt. Wenn das so weitergeht, fahren die beiden Frauen übermorgen Seite an Seite. Wir sind gespannt, wie sich die Situation im laut Sofiane Sehili „Fucking Basin“ entwickelt.

Dann könnte auch die drittplatzierte Frau im Rennen nochmal aufschließen. Aktuell kämpft sich Katie Strempke sich auf ihrem Singlespeed-Bike (!!!) 70 km hinter Ana durch Regen, Matsch und Kälte. Dabei hat sie auch noch ihren rechten Handschuh verloren und muss sich jetzt erstmal mit einer Regensocke über der Hand aushelfen.

Vor der Durchquerung des Wyoming Great Wide Basin rücken die drei führenden Frauen näher zusammen.

Immer wieder dürfen sich die Fahrer:innen auf Motivation am Streckenrand freuen. Foto: Markus Weinberg

Mit Musik und guten Gedanken bringt Mathias Müller Kilometer um Kilometer hinter sich. Foto: Mathias Müller

So läuft's bei den Deutschen

Und was machen unsere beiden deutschen Teilnehmer der Tour Divide? Markus Weinberg hat den Grand Teton Nationalpark erreicht – und damit Wyoming, den nächsten Bundesstaat auf der Strecke. Jetzt fehlen auch ihm „nur“ noch Colorado und New Mexico. Und halt die schlappen 2.564 Kilometer bis ins Ziel. Immerhin 1.836 Kilometer hat Markus schon geschafft. Heute dürfte er die magische 2.000er-Marke knacken. Und wenn alles glatt geht, wartet vielleicht schon Übermorgen sein neues Kettenblatt auf ihn.

Ein Lichtblick auch für Mathias Müller: Er hat erstmals seit vielen Tagen die 200-Kilometer-Marke geknackt und sogar ein paar Kilometer auf Markus aufgeholt. Gut, es liegen immer noch 357 Kilometer zwischen den beiden. Das entspricht Luftlinie etwa der Entfernung von Hamburg nach Dresden. Aber jeder Kilometer zählt. Nach dem Motto „Schritt für Schritt“ kämpft sich Mathias dabei vorwärts. Vor allem gesteht er in seinem aktuellen Instagram-Beitrag, dass er ans Aufgeben gedacht hat. Sein Körper sendet ihm wohl dezente Signale der Überlastung. Überstanden hat er den Tag dann mit viel Musik und noch mehr Gedanken an schöne Momente.

Dran bleiben, Jungs. Wir drücken die Daumen!

So weit und doch so fern: Mathias Müller hat ein paar Kilometer auf Markus Weinberg aufgeholt.

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Tag 9

18. Juni 2022

So läuft's bei den Männern

Seit dem ersten Tag des Bikepacking-Rennes oder mittlerweile gut 2.400 Kilometern führt Sofiane Sehili das die Tour Divide von Kanada an die mexikanische Grenze einsam an. Insgesamt 2.737 der 4.400 Kilometer hat er jetzt geschafft. Und vor allem scheint er wieder deutlich besser drauf zu sein, als noch in der unendlichen Einöde des Great Divide Basin. Aufgebaut hat ihn auch der Support der Menschen in Steamboat Springs in Colorado. „Als Führender der Tour Divide bist du hier echt eine Berühmtheit“, verrät er in seiner Instagram-Story. Vor allem zeigt sich der Franzose froh darüber, die Scharte von 2019 ausgewetzt zu haben. Damals war er in Steamboat Springs aus dem Rennen ausgestiegen. Jetzt liegen nur noch ein US-Bundesstaat und rund 1.660 Kilometer vor ihm. „Die Mission muss abgeschlossen werden“, sagt er und meint damit den Traum vom Sieg bei dem prestigeträchtigen Event.

2016 hatte Sofiane die Tour Divide bereits auf dem dritten Platz beendet. Im gleichen Jahr siegte die leider im März 2017 verstorbene Langstrecken-Legende Mike Hall. Dessen Rekordzeit von damals scheint für Sofiane mittlerweile außer Reichweite. Wobei aufgrund von Streckenumleitungen in diesem Jahr ohnehin keine Rekorde gewertet werden.

Seit Tagen im fast gleichen Tempo wie Sofiane ist der Zweitplatzierte des Rennens unterwegs. Auch Manu Cattrysse hat Steamboat Springs inzwischen hinter sich lassen. Im Vergleich zum Vortag hat der Belgier zarte zwei Kilometer auf Sofiane Sehili verloren.

Seit dem ersten Tag führt der Franzose Sofiane Sehili die Tour Divide an.

„Die Mission muss abgeschlossen werden!“

Sofiane Sehili

über den Traum vom Sieg bei der Tour Divide

So läuft's bei den Frauen

Immer noch Probleme mit Nasenbluten hatte die schnellste Frau im Rennen an Tag neun der Tour Divide. Zwischenzeitlich dachte Zoe Chauderlot gar ans Aufgeben. Aber nach einer Nacht im Motel sitzt die Belgierin wieder auf dem Rad. „Die Beine fühlen sich gut an und das Nasenbluten hat aufgehört“, schreibt sie und hat neue Zuversicht gewonnen. Auch wenn der starke Gegenwind ihr das Leben nicht gerade leicht macht. Immerhin: Ihre Wunden verheilen langsam. Zugezogen hat sie sich die bei einem Sturz – und zwar auf einem ordinären Radweg. Das musst du auch erstmal begreifen. Da bist du seit gut 2.000 Kilometern auf Schotterwegen, Singletrails und fiesen Pässen unterwegs – und dann erwischt es dich auf einem Radweg.

Zoe hat jetzt 2.013 Kilometer geschafft, 2.387 Kilometer liegen noch vor ihr. Ein bisschen aufgeholt hat derweil die zweitschnellste Frau im Rennen. Ana Jager aus Alaska legte am neunten Tag der Tour Divide 15 Kilometer mehr zurück, als Zoe Chauderlot. Damit fährt sie jetzt 98 Kilometer hinter der Belgierin.

Zoe Chauderlot liegt bei den Frauen in Führung, Ana Jager konnte den Rückstand allerdings etwas verkürzen.

Hallo Idaho: Markus Weinberg freut sich über den nächsten Meilenstein. Foto: Markus Weinberg

Mathias Müller kämpft tafper und hat inzwischen 1.255 Kilometer geschafft. Foto: Mathias Müller

So läuft's bei den Deutschen

Zunehmend besser in Fahrt kommt unser Freund Markus Weinberg. Er hat an Tag neun satte 253 Kilometer zurückgelegt. Vor allem hat er Idaho erreicht, was offenbar für gewisse Glücksgefühle sorgt. „Das ist der Wahnsinn. Damit ist der nächste große Schritt geschafft“, sagt er. 1.619 Kilometer hat er nun absolviert, 2.781 Kilometer warten noch auf ihn. Vor allem aber trennen ihn nur noch etwa 850 Kilometer von seinem neuen Kettenblatt, das in Steamboat Springs auf ihn wartet. Hoffentlich.

Weiter richtig tapfer kämpft auch der zweite Deutsche Teilnehmer der Tour Divide um seinen Traum vom Finishen dieses Rennens. Mathias Müller hat an Tag neun 146 Kilometer und 2.500 Höhenmeter in 13 Stunden auf dem Rad geschafft. Dabei haben sich auch an diesem Tag wieder gemeiner Wind und steile Anstiege gegen ihn verbündet. Mathias hat jetzt 1.255 Kilometer geschafft.

Die beiden deutschen Fahrer Markus Weinberg und Mathias Müller trennen mittlerweile über 360 Kilometer.

Dotwatching Tour Divide

Ihr wollt das Geschehen bei der Tour Divide selbst verfolgen? Auf dotwatcher.cc habt ihr alle Teilnehmer:innen im Blick. Viel Spaß.

Tag 8

17. Juni 2022

So läuft's bei den Männern

Okay, dass die Nummer kein Zuckerschlecken wird, haben die Teilnehmer:innen vorher wahrscheinlich gewusst. Aber die leiden da drüben wirklich richtig, und zwar egal ob hinten oder vorne. Prominentestes Beispiel ist Sofiane Sehili. Der Franzose führt das Bikepacking-Rennen seit Tagen an. 2.449 der 4.400 Kilometer hat er schon geschafft. Auch seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Manu Cattrysse konnte er noch ein wenig ausbauen auf jetzt 134 Kilometer. Aber besonders viel Spaß scheint er dabei nicht zu haben. Oder um es mit seinen Worten während der Durchquerung des Great Divide Basin zu sagen: „Ich glaube ich bin tot und das hier ist die Hölle. Und jetzt bin ich verdammt, bis in alle Ewigkeit durch diese Landschaft zu fahren.“ Sofiane klagt über die Monotonie, die schlechten Wege und vor allem den starken, andauernden Gegenwind. „Aber immerhin hat mein Handy Empfang“, sagt er in seiner Instagram-Story. Um sich selbst aufzumuntern und sich das Rennen nicht vom „Fuckin‘ Basin“ kaputt machen zu lassen, stimmt er dann ein Lied an. Und zwar „Me and Mrs. Jones“ von Billy Paul: „Me and Mrs Jones, we got a thing going on. We both know that it's wrong. But it's much too strong to let it go now.” Hören wir da eine kleine Metapher zur Tour Divide heraus?

Jedenfalls will Sofiane das Rennen nie wieder fahren. „Und deshalb muss ich es jetzt gewinnen“, sagt er. Falls er jemals wieder auf die Idee kommen sollte, bei der Tour Divide zu starten, sollen wir ihn übrigens einfach ans Great Divide Basin erinnern. Wir sind gespannt, ob er sich daran in einem oder zwei Jahren noch erinnert.

Sofiane Sehili führt das Rennen weiter mit mehr als 130 Kilometern Vorsprung an. Den virtuellen Mike Hall aus dem Jahr 2016 hat er allerdings etwas aus den Augen verloren.

„Ich glaube ich bin tot und das hier ist die Hölle. Und jetzt bin ich verdammt, bis in alle Ewigkeit durch diese Landschaft zu fahren. Hier gibt es nichts. Aber immerhin hat mein Handy Empfang.“

Sofiane Sehili

über das Great Divide Basin

Bei allem Jammern: Später werden die Teilnehmer:innen sich vor allem an solch großartige Momente erinnern. Foto: Mathias Müller

So läuft's bei den Frauen

Nicht wirklich viel Spaß hatte auch die schnellste Frau im Rennen am achten Tag der Tour Divide. Zwar ist die Belgierin Zoe Chauderlot dem Ziel in New Mexico wieder rund 200 Kilometer nähergekommen. Allerdings hatte sie dabei mit schwerem Nasenbluten zu kämpfen. Dabei wollte sie sich eigentlich viel lieber über die Schwierigkeiten des Rennens selbst beschweren, anstatt über so etwas. Ingesamt hat die Belgierin jetzt 1.831 Kilometer geschafft, rund 2.570 fehlen ihr noch. Ihr Vorsprung ist dabei etwas geschrumpft. Die auf Platz zwei liegende US-Amerikanerin Ana Jager hat 27 Kilometer aufgeholt. Mit absolvierten 1.718 Kilometern liegt sie aktuell 113 Kilometer hinter der Führenden.

Zoe ist aktuell im Blackrock Creek in Wyoming unterwegs, Ana dahinter im Boone Creek. Gemein: Die beiden Frauen haben das fiese Great Divide Basin erst noch vor sich. Aber vielleicht hat sich der Wind ja bis dahin wenigstens gelegt. Oder vielleicht sogar gedreht?

Die beiden schnellsten Frauen im Rennen sind derzeit in Wyoming unterwegs.

Gute Miene: Aber so ganz entspannt wirkt Mathias Lächeln irgendwie nicht.

Immerhin das amerikanischen Essen schmeckt. Irgendwo muss die Energie ja herkommen. Fotos: Mathias Müller

So läuft's bei den Deutschen

Die beiden deutschen Männer im Rennen dürfen sich über kleine Meilensteine freuen. Markus Weinberg aus Dresden hat ein gutes Drittel der Gesamtstrecke geschafft. Und Mathias Müller hat die 1.000-Kilometer-Marke geknackt und das erst Viertel der Strecke im Sack. Ganz reibungslos lief allerdings auch Tag 8 für ihn nicht. Denn neben harten Anstiegen mit vielen Schiebepassagen kostete ihn vor allem sein defektes Tretlager viel Zeit. Das konnte er zwar in der Great Divide Cyclery in Helena/Montana endlich reparieren lassen. Allerdings gingen dabei auch fünf Stunden drauf, in denen er nicht im Sattel saß. Am Ende des Tages standen somit „nur“ 127 Kilometer und 2.500 Höhenmeter auf dem Tacho. Oder anders ausgedrückt: Noch 3.291 Kilometer bis Antelope Wells.

Rund 250 Kilometer vor Mathias ist Markus unterwegs. Er hat an Tag 8 knapp 200 Kilometer geschafft und dabei eine scheinbar vergleichsweise entspannte Fahrt genossen. Allerdings quält er sich nach wie vor mit nur einem seiner zwei Kettenblätter über die Berge.

Gut 250 Kilometer liegen zwischen Markus Weinberg in Idaho und Mathias Müller in Wyoming.

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Tag 7

16. Juni 2022

Rekordjagd an der Spitze des Rennens

Seit geraumer Zeit fährt der Franzose Sofiane Sehili auf seinem Vitus Bike einsam an der Spitze des Rennens. Der Sieger des Atlas Mountain Race 2020 und Silk Road Mountain Race 2021 ist ziemlich flott unterwegs. So entkam er nicht nur so manchem Neuschnee, er ist auch nah dran an der Rekordzeit von Mike Hall. Der 2017 bei einem Rennen in Australien bei einem Unfall mit einem Auto verstorbene Brite hatte die Tour Divide 2016 in nur 13 Tagen, 22 Stunden und 51 Minuten bewältigt. Allerdings: Aufgrund diverser witterungsbedingter Umleitungen wird das Ergebnis der Tour Divide 2022 nicht in den Rekordlisten gewertet.

Sofiane befindet sich derzeit in Wyoming und hat etwa die Hälfte der 4.400 Kilometer langen Strecke absolviert. 2.154 Kilometer hat er geschafft, 2.246 Kilometer fehlen ihm noch. Und weil es immer weiter Richtung Süden geht, fährt er mittlerweile auch endlich in kurzen Hosen.

Rund 130 Kilometer hinter Sofiane liegt der Belgier Manu Cattrysse auf dem zweiten Platz, kurz vor dem US-Amerikaner Nate Ginzton. Interessant: Die Jungs an der Spitze fahren keine Gravelbikes, sondern Mountainbikes mit Aufliegern. Sofiane setzt dabei in seinem Vitus auf eine Starrgabel, Manu fährt in seinem Chiru Bike eine Federgabel.

Sofiane Sehili führt das Rennen bei Halbzeit deutlich an.

Race-Leader Sofiane Sehili. Foto: Velofilia

Großer Vorsprung bei den Frauen

Einen ordentlichen Abstand gibt es auch bereits zwischen den beiden erstplatzierten Frauen des Rennens. Vorne liegt die Belgierin Zoe Chauderlot. Sie ist aktuell in Idaho und passiert den Yellowstone Nationalpark. Zoe hat 1.617 der 4.400 Kilometer geschafft. Nachdem sie das trockengelaufene Tretlager an ihrem Kona Raijin neu geschmiert hat, ist sie jetzt wieder auf Kurs. Apropos Kona Raijin: Auch Zoe ist auf einem Mountainbike mit Aufliegern unterwegs. Bei unseren belgischen Nachbarn scheint die Tour Divide übrigens sehr beliebt zu sein. Wir zählen aktuell fünf Dots mit der schwarz-gelb-roten Fahne. Und alle fahren sie recht weit vorne im Rennen.

Rund 140 Kilometer hinter Zoe liegt Ana Jager aus Alaska. Sie sitzt dann auch tatsächlich auf einem Gravelbike mit Dropbars: dem Salsa Cutthroat.

Bei den Frauen liegt die Belgierin Zoe Chauderlot vorne.

Tour der Extreme: Mal führt die Tour Divide durch tiefen Schnee ...

... dann wieder geht es bei Sonnenschein über herrliche Schotterwege. Fotos: Markus Weinberg

Zwei Deutsche in den Rockies

Auch zwei deutsche Radfahrer sind zwischen Kanada und Mexiko unterwegs. Markus Weinberg aus Dresden kennt ihr mitterlweile wahrscheinlich als den Mann hinter dem Jonas-Deichmann-Film "Das Limit bin nur ich". Aber Markus ist auch selbst auf dem Gravelbike ziemlich flott unterwegs. Sein Salsa Cutthroat haben wir euch ja schon vorgestellt. Kleines Problem: Ihm ist recht früh im Rennen das kleine Kettenblatt gebrochen. Ersatz ist aktuell nicht in Sicht. Wie es scheint, wartet das neue Kettenblatt tatsächlich erst in Steamboat Springs in Colorado auf ihn. Und bis dahin sind es noch fast 1.300 Kilometer. Aktuell befindet sich Markus in Butte in Montana. Er hat 1.168 Kilometer der Strecke geschafft, also ein gutes Viertel. Neben viel Schnee berichtet er auch von diversen Bären, die er auf dem Weg gesichtet hat.

Rund 200 Kilometer hinter Markus fährt aktuell Mathias Müller, seines Zeichens Chefredakteur von Bike Bild. Er quält sich ziemlich durchs Rennen und leidet echt unter den Bedingungen und Anstrengungen. Aber er freut sich offensichtlich auch über die kleinen Dinge und vor allem die tollen Begegnungen mit hilfsbereiten, gastfreundlichen Menschen. Auf seinem Instagram-Kanal könnt ihr den Wechsel aus Leid und Freud wunderbar miterleben. Mathias hat aktuell 980 der 4.400 Kilometer geschafft.

Mit Markus Weinberg und Mathias Müller sind auch zwei deutsche Radfahrer im Rennen.

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