Das Interview

„Was motiviert dich zur Teilnahme am Unbound Gravel?“

„Unbound ist das wahrscheinlich größte Gravel Event der Welt mit fast 5.000 Startern in diesem Jahr. Das verwandelt den Austragungsort Emporia in Kansas/USA in ein wahres Mekka. Zur Relation: Die Kleinstadt Emporia hat knapp 25.000 Einwohner. Dieses ‚Happening‘ einmal mitzuerleben ist sicherlich etwas ganz Besonderes. Ich freue mich darauf genauso, wie viele Freunde aus aller Welt wiederzusehen. Es fühlt sich ein bisschen an wie ein großes Klassentreffen.“

„Warst du hier schonmal am Start?“

„Es ist das erste Mal, dass ich für ein Radrennen in die USA komme. Von daher ist es auch mein erstes Mal Unbound. Ich bin schon sehr gespannt auf die Atmosphäre und die Strecke.“

„Wie unterscheidet sich das Unbound von anderen Rennen, die du schon gefahren bist?“

„Ich werde es herausfinden. Die Strecke ist 350 Meilen lang. Das sind 568 Kilometer. Damit ist das Unbound XL für mich eines der eher kurzen Rennen. Es wird in der Spitzengruppe in deutlich unter 24 Stunden gefahren. Zugegebenermaßen ist das nicht gerade mein leistungstechnischer Sweetspot. Ich fühle mich deutlich wohler und kann meine Stärken deutlich besser ausspielen, wenn die Rennen mindestens zwei Tage lang sind. Dennoch hat das Unbound XL einen ganz besonderen Reiz, denn Drafting ist im Gegensatz zu den Unsupported Rennen, die ich sonst fahre, hier ausdrücklich erlaubt. Das heißt es wird ein sehr taktisches Rennen. Es wird darauf ankommen eine gute Gruppe zu finden und die auch zu halten.“

„Ich fahre am 2. Juni das Unbound XL mit 568 Kilometern und genau eine Woche später, am 9. Juni, starte ich zur Tour Divide mit 4.500 Kilometern. Das Unbound ist für mich also ganz klar ein tolles Warm-Up-Programm. Ich werde aber vor allem aufpassen nicht zu überziehen und nicht zu stürzen. Nichtsdestotrotz bin ich gut in Form und werde ambitioniert ins Rennen einsteigen. Und dann schauen wir mal, was bei der starken Konkurrenz machbar ist.“

„Wovor hast du am meisten Respekt?“

„Charakteristisch für die Route sind die endlos langen Geraden. Das kann schnell monoton werden und dann besonders nachts zu einer echten, mentalen Herausforderung. Trotzdem gilt es aufmerksam zu bleiben, um Fehler zu vermeiden. Das wird spannend!“