Powermeter am Gravel Bike

Braucht man das? Von Vorurteilen, Technik und Daten-Nerds

24.04.2024 | Text: Lisa Damminger | Titelfoto: Dan Zoubek, Edit: Verena Hoppe

„Und wofür brauchst du das?“, fragte ich mal einen Freund, als dieser mir stolz das neue Powermeter an seinem Gravelbike präsentierte. „Wie unnötig ist das denn…“, war es, was ich eigentlich hatte sagen wollen. Graveln soll doch Spaß machen, wieso sollte es mich da interessieren, wie viel Watt ich gerade trete? Heute, gute zwei Jahre später, sind zwei meiner Räder mit Powermetern ausgestattet und ich erwäge die Anschaffung eines dritten Leistungsmessers. Dabei bin ich zwischenzeitlich weder Radsportprofi geworden, noch habe ich im Lotto gewonnen.
Warum diese Anekdote? Die Gravel-Landschaft ist mittlerweile sehr bunt und liefert stetig neue Trends und Inspirationen. Wir haben festgestellt, dass es auch in der Gravel-Community Interesse an dem Thema aufgekommen ist. Natürlich muss man nicht jeden Trend mitgehen, aber wir möchten das Thema mal genauer untersuchen. Interessierte zweifeln daran, ob ein Powermeter eine legitime Anschaffung im Hobbybereich ist. In Anbetracht der unterschiedlichen Arten von Powermetern, wissen sie nicht, welches Modell zu ihnen passen würde. Andere hingegen sind bereits vom Preis abgeschreckt. Im Internet lassen sich einige Tests finden, aber diese thematisieren schwerpunktmäßig die Nutzung am Rennrad.

Das müssen wir uns genauer anschauen

Also haben wir beschlossen uns das Ganze etwas genau anzusehen - ohne Vorurteile oder Spitzfindigkeiten, aber natürlich mit dem nötigen Spaß- und Schotterfaktor. Wir können und wollen dabei keine hoch komplexen Tests unter Laborbedingungen machen. Auch haben wir uns gegen ein Aufbaustudium in Ingenieurswissenschaften entschieden, mit dem wir knifflige Erklärungen zu den Produkten abliefern könnten. Uns war es wichtig zu schauen, was für uns als 08/15-Nutzenden von Interesse ist.

Wir zeigen auf, was so ein Leistungsmesser kann und wann er sinnvoll ist. Außerdem stellen wir verschiedene Arten von Powermetern vor, die wir zumeist eigenhändig an unseren Gravelbikes montiert und auch getestet haben. Unsere Eindrücke sind demnach subjektiv. Mit Fakten haben wir uns trotzdem befasst und bei SRAM, Stages und power2max hat man sich Zeit genommen, um die Messtechnik der Geräte zu erklären und unsere Fragen zu beantworten. Bei Marcello, Andreas, Sascha und mir sind die Leistungsmesser dann auf Herz und Nieren geprüft worden.

* Hinweis: In diesem Artikel nutzen wir mit * gekennzeichnete Affiliate-Links. Wenn ihr über einen solchen Link etwas kauft, erhalten wir eine kleine Provision, kostet euch aber keinen Cent mehr. Das hilft uns, unsere Arbeit zu finanzieren.

Powermeter

Was kann das?

Wie der Name schon verrät, errechnen Powermeter, wie viel Leistung Radfahrer:innen aufbringen, wenn sie in die Pedale treten. Damit die errechneten Daten genutzt werden können, sendet das Gerät sie via ANT+ oder Bluetooth an den gekoppelten Fahrradcomputer und zeigt die Intensität in Watt an. Je nach Leistungsmesser und Radcomputer, kann man sich mit dieser Datengrundlage dann noch weitere Felder wie Kadenz, Intensitätsfaktor oder Normalized Power anzeigen lassen.

Für manch einen mögen diese Begriffe bereits kryptisch klingen und das ist auch vollkommen okay. Sie sind ein Hinweis darauf, wo die Leistungsmessung am Rad ursprünglich zum Einsatz kam: bei Radsport-Profis. In den 1980er Jahren hat die deutsche Firma SRM die Wattmessung ans Rad gebracht und damit den Goldstandard für leistungsbasiertes Training gesetzt. Während Indikatoren wie Geschwindigkeit oder Herzfrequenz leicht von externen Faktoren beeinflusst werden, ist die Messung der übertragen Kraft unabhängig von Wind oder Terrain. Das macht wattbasiertes Training so effizient und vor allem zuverlässig. Sportler:innen, die ihre FTP (Functional Threshold Power) beziehungsweise ihren Schwellenwert kennen, können mittels der Wattdaten ihr Training steuern.

Ohne im Profisport aktiv sein zu müssen, können die Daten auch für ambitionierte Hobbysportler:innen von Nutzen sein. Nicht nur erlauben sie Einblicke hinsichtlich des eigenen Leistungsstands, sie können auch bei größeren Touren hilfreich sein.

Zwei Beispiele aus der Praxis:

  • Ich habe eine längere Bikepacking-Tour über 1000 Kilometer von Hamburg nach Dänemark und zurück geplant. Das Fahrrad war beladen, im April war es kalt, der obligatorische Gegenwind tobte mir ins Gesicht und nach der ersten Nacht im Freien war mein Körper auch nicht mehr gänzlich erholt. Herzfrequenz und Geschwindigkeit sind an dieser Stelle keine zuverlässigen Faktoren, wenn es um die Einschätzung der eigenen Fitness oder des möglichen Fortschritts geht. Wer keinen Zeitdruck hat, wird sich nicht daran stören. Es ist aber nicht von der Hand zu weisen, dass eine Übersicht über die Leistungsdaten helfen kann, das eigene Vermögen etwas besser einzuschätzen.
  • Ein gut 80 Kilometer langes Gravel-Rennen hält bereits nach fünf Kilometern eine längere Kletterpartie bereit. Bei 37 Grad und strahlendem Sonnenschein gilt es auf Schotter 1.000 Höhenmeter auf 10 Kilometern zurückzulegen. Die Hitze hat starken Einfluss auf den Puls, aufgrund der Steigung und des Untergrundes bleibt die Traktion aus, wenn der Tritt nicht rund ist, und es gilt sich die Kräfte richtig einzuteilen. Ich kenne meinen Schwellenwert, und weiß damit, welche Leistung ich über eine Stunde ungefähr treten kann. Mit diesem Wissen und kontrollierende Blicke auf den Watt-Output fällt es mir leichter zu pacen.

Bei beiden Beispielen bringt eine Leistungsmessung nur dann etwas, wenn man sich zuvor auch mit seinen Daten auseinandergesetzt hat. Die bloße Montage eines Wattmessers macht weder schneller, noch lässt es einen ausdauernder fahren. Am Ende gilt: Bauchgefühl trügt selten, dasselbe stimmt für Muskelkater. In beiden genannten Beispielen kommt man auch ohne Wattdaten zurecht.

Die Technik dahinter

Wie wird gemessen?

Obwohl Powermeter metaphorisch gesprochen in so vielen Formen und Farben daherkommen, ist die Messtechnik hinter den verschiedenen Produkten weitestgehend die gleiche. Kleine, unscheinbarer Dehnungsmessstreifen sind die Grundlage für Wattzahlen, die der Radcomputer später ausspuckt. Die Messtreifen erfassen kleinste Materialverformungen wie etwa die Ausdehnung, die erzeugt wird, wenn man in die Pedale tritt. Dadurch lässt sich das erzeugte Drehmoment ermitteln und unter Einbezug von Winkelgeschwindigkeit, Temperatur und weiteren Faktoren können Leistungsmesser real erbrachte Leistung in Watt berechnen. Folglich kann ein Powermeter da Leistung messen, wo die Kraft von Fahrer oder Fahrerin auf den Antrieb einwirkt. Damit diese Berechnung später auf dem Fahrradcomputer landet, muss der Leistungsmesser die errechneten Daten über ANT+ oder Bluetooth übermitteln können.

So ein Leistungsmesser verlangt bei der Fertigung Präzisionsarbeit. Die Anbringung von Messstreifen ist eine wahre Kunst und die kleinen Platinen, die all die Rechenleistung möglich machen, müssen programmiert und so verarbeitet werden, dass sie bei der späteren Nutzung des Powermeters keinen Schaden nehmen. Die Messsysteme müssen genauestens kalibriert werden, um später präzise Messergebnisse zu liefern. Die Kalibrierung erfolgt nach Firmenstandards. power2max gibt die meisten ihrer Produkte mit einer Präzision von +/- 1% heraus. Günstigere Modelle sind mit einer Präzision von +/- 2 % noch immer sehr genau.

Die Frage nach Präzision ist eines der entscheidenden Kriterien, die mitunter Herstellerpreise und auch Kaufentscheidungen beeinflussen. Unternehmen mit höheren Schlagzahlen stehen häufig in der Kritik, weniger genau zu arbeiten als Hersteller, die kleinere Stückzahlen vertreiben und mit dem Prädikat „Handmade in Germany“ werben. Wir können und wollen das nicht beurteilen.

Immer wieder gibt es Tests, die vermeintliche Abweichungen ermitteln und Herstellerangaben prüfen. Fest steht aber: Präzision lässt sich immer nur anhand einer Referenzgröße ermitteln. Diese kann bei der Firma A anders sein als bei der Firma B. Viel wichtiger ist die Zuverlässigkeit und Beständigkeit des Systems selbst. Wenn ich bei gleichen Bedingungen, in gleichem Tempo, mit gleicher Anstrengung und mit gleichem Puls dreimal eine gerade Straße entlang fahre und der Leistungsmesser jedes Mal gänzlich unterschiedliche Werte anzeigt, dann sollte man sich Gedanken um die Präzision des Geräts machen.

Arten von Powermetern

Wie angedeutet, ist die Messung in der Regel dort möglich, wo eine Kraftübertragung auf den Antrieb stattfindet. Bewährt hat sich die Messung durch Pedale, über einen Kurbelarm, mit einem Spider oder kurbelwellenbasiert.

Die Arten haben alle ihr Für und Wider. Das liegt unter anderem am Preis, an der Montage, der Praktikabilität oder auch der Seitengewichtung. Einfache Powermeter-Kurbelarme lassen sich recht kostengünstig nachrüsten, messen dafür aber nur die Leistung auf der linken Seite. Diese wird mit dem Faktor Zwei multipliziert und gibt dann einen Messwert an. Bei Pedalsystemen findet man sowohl einseitige als auch beidseitige Messungen. Je nach System kann somit eine Rechts-Links-Balance berechnet werden und etwaige Dysbalancen werden ersichtlich. Das schlägt sich allerdings auch im Preis nieder. Nicht günstiger, aber dafür weniger exponiert als bei Pedalen, liegt die Messtechnik bei kurbelwellenbasierten Powermetern. Die Messung soll sehr genau sein, ist äußeren Umwelteinflüssen nicht direkt ausgesetzt und erfolgt beidseitig. Auch spiderbasierte Powermeter sollen besonders präzise sein, power2max nennt sie sogar den Goldstandard der Leistungsmessung. Erfasst wird der Poweroutput beider Beine, während die komplette Kraftübertragung auf die Kettenblätter gemessen wird.

Messen können alle hier aufgeführten Powermeter – welche Art und Weise bevorzugt wird, ist jedoch höchst individuell.

Auf einen Blick:

Kurbelarm

  • einfach und kostengünstig nachrüstbar
  • einseitige Messung
  • verschiedene Hersteller und viele Gruppen
  • häufig Knopfzellenbatterien

Pedale

  • unkomplizierte Montage
  • sollten gleich fest mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden
  • Messstreifen befinden sich an den Pedalachsen
  • ein- oder beidseitige Messungen je nach Ausführung des Powermeters
  • Verwendung an verschiedenen Rädern
  • sehr exponiert gelegen, vor allem bei der Offroad- Nutzung

Spider/ Kurbelwelle

  • Aufwändigere Montage
  • Langlebig und robust
  • Beidseitige Messung
  • Messung an den Kettenblättern oder der Kurbelwelle
  • Akku oder Batterie je nach Hersteller

Das Kurbel-Powermeter von Stages. Foto: Marcello Pabst.

Powermeter im Test

Garmin, SRAM, Stages, power2max

Wir haben einige Hersteller kontaktiert, weil wir wissen wollten, wie sie die Entwicklung im Bereich Gravel sehen, ob sie spezifische Produkte in Planung haben oder solche bereits angeboten werden. Sowohl bei SRAM als auch bei power2max und Stages gehen zunehmend Anfragen von Gravelbiker:innen ein, die ihre Bikes ausstatten wollen. Alle drei bieten bereits Kurbel- beziehungsweise Spider- und kurbelwellenbasierte Lösungen an. Das sprichwörtliche Rad mussten sie dafür nicht neu erfinden, sondern bestehende Technik und Verfahren lediglich modifizieren und auf neue Schaltgruppen abstimmen. Mit Nässe- und dreckresistente Produkten haben die Brands bereits Erfahrung, da sie bereits Powermeter für Mountainbikes vertreiben. Wir haben von den genannten Marken jeweils ein Produkt getestet und noch ein Paar Pedale mit einbezogen.

Wichtige Testfaktoren für uns: Graveltauglichkeit, Montage, Kalibrierung, Kopplung mit Radcomputer und/oder Smartphone.

Garmin Rally XC 200

Leistungsmessung am Pedal

Foto: Garmin

Andreas hat die Garmin Rally XC 200* Powermeter-Pedale getestet. Das ist sein Feedback.

+ Die Garmin Rally CX 200 finde ich persönlich sehr angenehm. Der Klickmechanismus ist sehr gut und die Auslösehärte lässt sich mit einem 3er Inbus verstellen.

+ Persönlich finde ich die Dysbalance zwischen linkem und rechtem Bein, die unterschiedliche Fußstellung auf dem Pedal und Infos zu den Leistungsphasen während der Kurbelrotation sehr spannend. Meine Power Phase und Balance konnte ich während meiner Testphase von drei Monaten verbessern.

+ Zudem werden noch Zeit im Stehen und Zeit im Sattel getrennt dargestellt, alle Daten werden grafisch in der App angezeigt. In Kombination mit meinem Wahoo kann man sich während der Fahrt auch verschiedene Powermeterdaten anzeigen lassen.

+ Überrascht bin ich, wie genau die Datenaufzeichnung funktioniert, egal bei welchem Untergrund. Ausfahrten mit hohem und schwierigem Gravelanteil, sowie eine abendliche Asphaltrunde über den Radweg – die Daten sind immer lückenlos aufgezeichnet.

+ Während der dreimonatigen Testphase, und knapp 1000 gefahrenen Kilometern sind die Batterien der beiden Pedale laut Anzeige noch voll.

- Definitiv der Preis: 1099 Euro für Pedale sind schon eine Hausnummer.

„Die Pedale machen auf den ersten Blick einen sehr robusten Eindruck, mit 441 Gramm pro Paar sind sie allerdings auch keine Leichtgewichte unter den Pedalen. Nach dem Auspacken sind die bereit für die Montage, es wird nur ein 15 Millimeter Pedalschlüssel benötigt.

Am Bike montiert und bereit für die erste Fahrt? Nicht so schnell! Die Pedale müssen vor der ersten Ausfahrt entweder mit einem Bike-Computer oder der Garmin Connect App gekoppelt werden. Nach erfolgreichem Koppeln wird die Kurbellänge abgefragt und eine Kalibrierung muss durchgeführt werden. Das soll laut Hersteller vor jeder Fahrt erfolgen.

Während der Fahrt sind die Pedale sehr angenehm, und man fühlt sich sicher mit dem Rad verbunden. Über die Garmin Connect App lassen sich sehr viele Daten auslesen.“

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Powermeter-Kurbelarm von Stages

Einseitige Leistungsmessung

Sieht aus wie eine normale GRX-Kurbel...

... bis auf das zusätzliche Logo von Stages. Fotos: Marcello Pabst

Marcello hat den Powermeter-Kurbelarm von Stages für die GRX getestet.

+ Montage und Einrichtung waren echt einfach und schnell erledigt.

- Kleines Verbindungsproblem nach Firmware-Update, was mit einem Neustart der App behoben werden konnte.

„Die Montage war super einfach. Wenn man weiß, wie man einen Kurbelarm montiert, ist das in fünf Minuten erledigt. Und selbst wenn es noch nie gemacht hat, sollte es kaum länger als 15 Minuten dauern. Wichtig ist, dass man das entsprechende Werkzeug für sein Groupset hat.

Die Einrichtung in der App war recht einfach und selbsterklärend. Allerdings kam es nach dem Firmware-Update, das die App vorgeschlagen hatte, zu einem kleineren Problem. Das Powermeter wurde in der App als verbunden angezeigt, obwohl es das nicht mehr war. Das war ein wenig irritierend, weil jegliche Aktion mit einer Fehlermeldung quittiert wurde, die nicht direkt auf das Problem hindeutete. Nachdem ich dann die App geschlossen und neu gestartet hatte und sich das Powermeter wieder neu verbunden hat, funktionierte aber alles einwandfrei. Das Kalibrieren wurde auch von der App erklärt und war nach nicht mal einer Minute erledigt.

Die Genauigkeit von 1,5 Prozent kann ich natürlich nicht kontrollieren. Im Betrieb braucht das Powermeter immer einen Moment, bis es reagiert, wenn man anfängt zu pedalieren. Ich schätze aber, das ist normal und kenne es auch von meinem Smarttrainer.

Ein Powermeter beim Graveln lohnt sich meiner Meinung nach nur für ambitionierte Sportler:innen oder Analyse-Nerds. Da ich beides bin, ist es für mich eine sinnvolle Ergänzung. Ich muss nur mal schauen, wie ich ein Intervall-Training im Wald fahren kann.“

SRAM FORCE 1 D2 AXS DUB DM 1X12 CARBON

Powermeter-Kurbelgarnitur

Sascha hat die SRAM Force AXS Powermeter-Kurbelgarnitur* getestet. Das ist sein Feedback. 

Gut zu wissen: Für die SRAM Apex und Rival*-Schaltgruppen gibt es günstigere auch Powermeter-Upgrade-Kits.

+ Super einfach zu montieren. Wie gesagt, wenn man weiß, wie man eine Kurbelgarnitur tauscht.

+ Die AXS-App ist völlig selbsterklärend und verbindet sich mit dem Powermeter fast von alleine. Ich war erstaunt, wie einfach das ging, denn ich hatte tatsächlich einen größeren Aufwand erwartet.

+ Auch die Verbindung zu meinen Wahoo Roam war ein Kinderspiel.

- Bis auf den Preis gibt es da nichts zu erwähnen.

„Montage: Der Umbau ist erstaunlich einfach und unkompliziert, wenn man weiß, wie man einen Kurbelarm demontiert und wieder montiert. Zuerst die Kette vom vorderen Kettenblatt abhängen und dann die gesamte Kurbelgarnitur demontieren. In dem Zuge habe ich gleich mein Tretlager mal gereinigt und dabei ist mir aufgefallen, dass es ausgetauscht werden muss. Anschließend wird die Powermeter-Kurbelgarnitur wieder mit den gleichen Werkzeugen eingebaut und die Kette über das Kettenblatt gelegt. In 10 Minuten war das erledigt.

Die Einrichtung hat mich positiv überrascht. Die benötigte Sram AXS App hatte ich wegen der elektronischen SRAM Force-Schaltung an meinem Orbea Terra schon auf meinem Smartphone. Einfach die App öffnen, Kopplung starten und Kurbelarm drehen. Schon ist alles miteinander verbunden und einsatzbereit. Die Kalibrierung erfolgt völlig selbständig, das bekommt man gar nicht mit.

Braucht man nun ein Powermeter oder nicht? Ich glaube für die meisten Menschen bleibt es ein interessantes, aber teures Feature. Für ambitionierte Hobbysportler:innen und Technik-Junkies ist es aber wirklich spannend. Man kann viel präziser trainieren und so seine Leistung effektiv auf dem Rad verbessern. Das setzt natürlich voraus, dass man sich mit den ganzen Daten auch beschäftigt und sie zu deuten weiß. Das ist, zumindest für mich, ein größerer Schuh als die Montage und Einrichtung des Powermeters. Neben der schnellen Montage sollten also noch ein paar Stunden Lesezeit über all die bereitgestellten Daten hinzugerechnet werden.

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power2max NG Powermeter Spider

Für GRX-Kettenblätter

Lisa hat das NG Powermeter Spider von power2max getestet. Das ist ihr Feedback.

+ Wertiges Produkt und Verarbeitung.

+ Registrierung des Produktes und Garantie.

+ Toller Kundenservice.

+ Unkomplizierte Kopplung in App und mit Radcomputer.

+ Einfache Kalibrierung.

+ Einfache Montage, wenn man weiß wie es geht und etwas Armkraft mitbringt.

+ Zuverlässig.

+ Akku hält ewig und lässt sich über ein Kabel laden.

+ Stock, Stein und Nässe können dem Leistungsmesser nichts anhaben.

+ Man fühlt die Ingenieurskunst regelrecht.

- Für 890 Euro nicht gerade erschwinglich, aber seinen Preis in Anbetracht der Qualität absolut wert.

- Eine zusätzliche Videoanleitung wäre toll gewesen.

„Anfangs wusste ich gar nicht, was mich beim Auspacken erwartet. Umso überraschter war ich über Kurbelwelle und -arme von Rotor und eine kleine Pappschachtel, die das Herzstück meines Unterfangens beherbergte: einen Spider. Als ich das kleine und leichte Produkt in der Hand hielt, war ich verwundert. Bei power2max hatte ich mich schon ein wenig eingelesen und wusste, was so ein Spider alles kann – und vor allem wie robust er ist. Bei der ersten Betrachtung mochte ich das kaum glauben. Was ich im ersten Moment auch nicht glauben konnte, ist wie ich diese Gerätschaft jemals an mein Rad bringen sollte. Zugegebenermaßen stelle ich mich anfangs etwas dumm an. Ich hatte noch nie Kettenblätter an- und abgeschraubt und den Spider musste man am Anfang so fest anziehen, dass ich Angst hatte, etwas kaputt zu machen. Mit der Unterstützung eines Freundes befestigte ich das power2max am Rad, registrierte das Powermeter und koppelte es. Nachdem ich um Hilfe gebeten hatte, ging alles sehr schnell und am nächsten Tag stand bereits die erste Testfahrt an. Bei dieser zeigt sich, dass die Armpower vom Vortag nicht ausgereicht hatte und ein paar Schrauben nochmal nachgezogen werden mussten. Von dem Punkt an war der Leistungsmesser ein wahrer Selbstläufer und bereitete keinerlei Scherereien und glänzte stattdessen mit Zuverlässigkeit und wenig Allüren. Obwohl ich wirklich viel gefahren bin, musste ich das Powermeter nur einmal laden und auch das war mehr als unkompliziert.

Zusammengefasst kann ich nur sagen: Ich bin begeistert! Der Leistungsmesser ist nicht unbedingt günstig, aber mir wäre er das Geld wert. Einmal montiert ist es ein Selbstläufer, der mir persönlich wirklich Freude bereitet hat. Die Rotor-Kurbelarme sind sehr wertig und auch der Spider bietet auf wenig Fläche eine beeindruckende und hochqualitativ verarbeitete Dichte an Technik. Ich war wirklich traurig als ich die Kurbel rausgeholt, die Kettenblätter ab- bzw. umgeschraubt und mein power2max wieder zurück in den Karton gelegt habe. Das Gerät hat zuverlässig und lückenlos sinnvolle Daten geliefert, obwohl ich das Rad über Trails und durch Matschlöcher manövriert habe. Besonders für Rennen hätte ich gerne so einen Leistungsmesser.“

Fazit

Braucht man also ein Powermeter am Gravelbike? Jein. Denn dem „Brauchen“ ist es im Radsport ohnehin so eine Sache. Viele Dinge braucht man sicher nicht, um einfach nur Rad zu fahren. Je nach Anspruch, Ziel und Interesse kann ein Powermeter ein sinnvolles Investment sein. Während der Fahrt kann es sowohl beim Training als auch beim Pacen während besonderer Herausforderungen nützlich sein. Beidseitige Wattmessungen können Fahrer:innen mit Dysbalancen unterstützen, gleichmäßiger zu treten. Auch das Erlernen eines runden Tritts geht mit entsprechenden Daten gegebenenfalls leichter vonstatten. Richtig spannend wird es jedoch nach der Fahrt – vor allem für Daten-Nerds. Über Websites wie intervals.icu oder Apps wie TrainingPeak und Garmin werden die Daten grafisch aufbereitet und können analysiert werden. Wer sich nicht für Daten interessiert oder damit auseinandersetzen möchte, sollte sich das Geld für einen Leistungsmesser besser sparen. Für Interessierte gibt es jedoch eine Vielzahl von Powermetern, die dank zunehmender Beliebtheit der Leistungsmessung immer erschwinglicher werden und vor allen Dingen gravel-proof sind! Ich selbst war anfangs sehr skeptisch, möchte meine Powermeter jetzt aber nicht mehr missen. Bei entspannten Wochenend-Kuchenklüngeltouren verzichte ich gerne darauf, aber bei ambitionierteren Vorhaben und Rennen, sehe ich darin nur Vorteile.

Mit offenen Karten

Ganz klar: Ohne Support auch aus der Fahrradbranche können wir die Idee des Gravel Clubs nicht leben. Aber uns ist es wichtig, euch darüber zu informieren, wo und wie wir unterstützt werden. Wir spielen mit offenen Karten.

Wir haben unsere Testprodukte umsonst zur Verfügung gestellt bekommen. Andreas und Marcello hätten die getesteten Produkte nach Ablauf des dreimonatigen Testzeitraums zum Vorteilspreis erwerben können. Sascha durfte seinen Leistungsmesser kostenfrei behalten und ich selbst durfte mein power2max bis Jahresende testen. Danke an alle Brands – sowohl für die tolle Kommunikation, die Infos und auch die Testprodukte!

* Wir nutzen sogenannte Affiliate-Links. Wenn ihr auf einen mit "*" markierten Link klickt und etwas kauft, erhalten wir eine Vermittlungsprovision. Das hilft uns, unsere Arbeit zu finanzieren und ist für euch keinen Cent teurer.


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