
Caro Schiff gewinnt 1. Gravelbike-DM
Carolin Schiff hat das Rennen um die erste Deutsche Meisterschaft auf dem Gravelbike gewonnen. Im Gravel Collective Interview spricht sie über ihren Triumph in der Vulkaneifel.
Der Sieger im After-Race-Interview bei Gravel Collective
09.09.2023 | Text: Felix Krakow | Foto: Moritz Sauer
Premiere in der Vulkaneifel: Im Rahmen des VulkanBike-MTB-Marathons fand am Samstag die 1. Deutsche Meisterschaft der Gravelbiker:innen statt. Schnellster Mann des Tages: Lukas Baum, der sich den Titel vor Paul Voß und Rennrad-Profi Juri Hollmann sicherte. Gravel Collective hat nach dem Rennen mit ihm gesprochen.
"Lukas, herzlichen Glückwunsch zum Sieg. Erster Deutscher Meister auf dem Gravelbike ever, wie fühlt sich das an?"
"Ich hatte eine lange Durststrecke seit meinem letztem DM-Titel. Das war 2017 auf dem Crosser. Von daher fühlt es sich super an. Eigentlich habe ich dieses Jahr höher geschossen, mit dem Ziel der Marathon-WM auf dem Mountainbike in Glasgow. Aber jetzt bin ich mit den drei Streifen auf der Brust glücklich. Zumal es mein erster Elite-Titel ist."
"Welchen Stellenwert hat der Titel für dich?"
"Es war jetzt kein WM-Rennen, aber ein Titel ist ein Titel. Und so ein Rennen um die Deutsche Meisterschaft ist immer hart umkämpft, ganz gleich in welcher Disziplin. Dieser Sport ist noch jung und ich bin froh, dass es in die richtige Richtung geht. Das Thema Gravel ist ja so breit aufgestellt, da wissen viele noch nicht, wo die Reise hingeht. Werden es eher die 300-Kilometer-Dinger wie beim Unbound? Oder eher kurz und knackige Rennen um die vier Stunden? Meiner Meinung nach gerne lieber kurz, mit Vollgas und richtigem Racing. Auch auf der Straße ist das ja der Trend, dass die Rennen eher kürzer werden. Denn das ist wiederum auch für die Zuschauer attraktiver."
"Wie lief das Rennen aus deiner Perspektive?"
"Ich wusste im Vorfeld, dass ich gut drauf bin. Die Beine waren gut und ich weiß, dass ich vier Stunden lang Vollgas fahren kann, egal auf welchem Fahrrad."
"Wie sah deine Taktik aus?"
"Ich habe versucht das Rennen von Anfang an schnell zu gestalten. Bei rund 150 Startern wollte ich gerade die Rennradfahrer schnell abschütteln und vor allem in den technischen Passagen unter Druck setzen. Das hat super funktioniert. Auf einmal war ich alleine. So nach 35-40 Kilometern kam dann Paul Voß nochmal zurück. Auf einer Abfahrt war er dann irgendwann weg und ich bin die letzten 60 Kilometer alleine gefahren."
"Paul hatte einen Reifenschaden. Was waren in deinen Augen die Schlüsselstellen des Rennes?"
"Ganz klar die technischen Abfahrten. Die waren schon tricky, da musste man gucken, wo man sein Vorderrad platziert. Und da bin ich mit meinem MTB-Auge vielleicht etwas schneller runtergekommen. Zudem habe ich den etwas breiteren Reifen gewählt und ein Insert verwendet. Ich war mit Schwalbes G-One R in 45 Millimetern unterwegs, Paul mit dem G-One RS in 40 Millimetern. Meiner Meinung nach machst du bei solchen Rennen mit den schmaleren Reifen nix gut und kannst in der Abfahrt nur verlieren. Zumal Inserts beim Gravelbike-Reifen meiner Meinung nach unerlässlich sind. Am MTB bin ich da hingegen kein Fan von."
"Du bist also problemlos durchs Rennen gekommen?"
"Nicht ganz. Ich habe bei Kilometer 90 auch einen kleinen Sturz gehabt und mich etwas am Knie verletzt. Da habe ich es übertrieben und Glück gehabt, dass ich das Rennen nicht weggeworfen habe."
"138 km und 3.400 Hm durch die Vulkaneifel sind eine echte Ansage. Wie hat dir die Strecke gefallen?"
"Ich komme ja vom Mountainbike und bin andere Geschichten gewohnt. Von daher war die Strecke in meinen Augen voll tauglich fürs Gravelbike. Es war ein schneller Kurs, der mit Spaß gemacht hat."
"Ich glaube, dass sich der Gravelbike-Sport genauso teilen wird, wie das beim Mountainbike vor einigen Jahren mit Marathon, Short-Track und Cross-Country der Fall war."
"Wer waren heute deine härtesten Konkurrenten?"
"Paul Voß, Juri Hollmann und Sascha Weber, der allerdings mit einem Defekt am Lenker früh aus dem Titelrennen war."
"Gefühlt war heute der heißeste Tag des Jahrtausends, wie hat sich das auf dein Rennen ausgewirkt?"
"Das war schon hart. Ich hatte zwischenzeitlich meine Trinkflasche verloren und bin trockengelaufen. Ich musste Tempo rausnehmen, um den Körper nicht zu sehr zu stressen. Das kommt ja zeitverzögert. Mittlerweile habe ich nach dem Rennen schon so viele Liter getrunken, aber ich war seit dem Start des Rennens noch keinmal auf Toilette. Da merkst du mal, was du verbrauchst an so einem Tag."
"Was denkst du? Wird man in 40, 50 Jahren ehrfürchtig vom ersten Deutschen Gravelbike-Meister sprechen?"
"Ich habe jetzt auch keine Kristallkugel. Aber ich glaube, dass sich der Gravelbike-Sport genauso teilen wird, wie das beim Mountainbike vor einigen Jahren mit Marathon, Short-Track und Cross-Country der Fall war. Das sind ja alles Disziplinen, in denen auf dem gleichen Elite-Level gefahren wird. Ich glaube, dass Gravel da Potenzial hat. Aber wie gesagt liegen mir hier die kürzeren, schnellen Rennen, die einfach auch attraktiver anzusehen sind."
"Nach deinem Sieg bei Migration Gravel Race und jetzt dem Meistertitel: Wo geht es für dich noch hin mit dem Gravelbike?"
"Der Radsport fasziniert mich, egal in welcher Disziplin. Ich mache gern das, wo ich gut drin bin und Erfolg habe. Aber ich werde wohl kein hundertprozentiger Gravel-Pro. Dafür schlägt mein MTB-Herz zu stark. Aber ich werde bestimmt immer mal wieder in die Szene eintauchen, um den einen oder anderen Gravel-Pro zu ärgern. Zum Beispiel kommende Woche beim Finale der Gravel Earth Serie in Spanien."
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